Am 13. November veröffentlichte das Normative Orders Forschungszentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main eine Erklärung mit dem Titel “Prinzipien der Solidarität” mit Israel und Juden in Deutschland. Besonders ein Schlüsselabsatz dieser Erklärung, die von der Frankfurter Schule stammt und von namhaften Philosophen wie Jürgen Habermas unterzeichnet wurde, erregte weltweit Aufmerksamkeit. Es ging um die Reaktion Israels auf das Hamas-Massaker, das darauf abzielte, das jüdische Leben im Allgemeinen zu eliminieren. Es wurde betont, dass Israel das Recht hat, sich zu verteidigen, aber dabei die Grundsätze der Verhältnismäßigkeit, des Schutzes von Zivilisten und des Krieges mit Aussicht auf zukünftigen Frieden beachten sollte. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Bewertungsstandards verloren gehen, wenn Israel genozidale Absichten unterstellt werden.
Einige Philosophen waren besorgt über das Fehlen der expliziten Bestätigung der Autorität des Völkerrechts in diesem Absatz, obwohl wichtige Grundsätze des Völkerrechts angedeutet wurden. Die Veröffentlichung des offenen Briefes, in dem über 100 Unterzeichner aus der ganzen Welt, darunter Mitglieder der Philosophieabteilung der New School, aufgeführt sind, ist eine bedeutende Intervention in eine kontroverse öffentliche Debatte. Es wird betont, wie wichtig es ist, eine informierte Debatte über die komplexen Fragen zu ermöglichen, wie internationale Gesetze zu interpretieren und aufrechtzuerhalten sind, die Kriegsverbrechen und Völkermord verbieten, aber Nationen auch das Recht geben, sich selbst zu verteidigen, wenn sie angegriffen werden.
James Miller, Professor für Politik und Liberal Studies und Fakultätsdirektor des MA in Creative Publishing and Critical Journalism an der New School for Social Research, hat beschlossen, das Thema in der Online-Zeitschrift Public Seminar zu behandeln. Er möchte eine Diskussion über die genannten komplexen Fragen fördern und die Erklärung mit den Prinzipien der Solidarität sowie die Liste der Unterzeichner veröffentlichen, um den Lesern eine umfassende Betrachtung dieser Themen zu ermöglichen.