Das Œuvre von Thomas Scheibitz (*1968, in der Nähe von Dresden) ist ebenso umfangreich wie vielschichtig. Innerhalb dieses Kontexts erforscht der Maler erstmals das Thema der menschlichen Figur, welches das Hauptmotiv einer Soloausstellung dieses Künstlers sein wird.
In seinen Gemälden und Skulpturen untersucht Thomas Scheibitz die Grenze zwischen dem Figürlichen und dem Abstrakten, indem er vertraute Anblicke verwendet und sie im Verlauf eines mehrstufigen Abstraktionsprozesses in eine persönliche Bildsprache übersetzt. Als Ausgangspunkt für seine Themen und Motive dienen existierende Bilder aus dem alltäglichen Leben und der Popkultur wie Film, Literatur, Musik und Werbung, aber auch Architektur und Design sowie kunsthistorische Modelle aus dem Mittelalter oder der Renaissance. Aus unzähligen archivierten Eindrücken überträgt Scheibitz das Gesehene in eine neue Bildsprache und gelangt so zu den Formen und Strukturen seiner Gemälde und Skulpturen.
In seiner Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur beschäftigt sich Scheibitz damit, wie der Maler abstrakte Mittel verwendet, um sich an die Darstellung des menschlichen Wesens zu machen. Das klassische Menschenbild dient ihm dabei nur als marginale Orientierung. Die Errungenschaften der Kunst in der Moderne – z.B. des Manierismus, Kubismus, Surrealismus usw. – liefern ihm dennoch wichtige formale Impulse in seiner Suche nach dem Figürlichen und beleben seine symbolische und formähnliche Annäherung an die menschliche Figur.
Die Ausstellung, die sich über eine ganze Etage des MUSEUMMMK erstrecken wird, wird die konzeptionelle und malerische Entwicklung von Scheibitz’ Œuvre beleuchten. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf Malerei, Skulptur, Zeichnung und dem Quellenmaterial des Künstlers liegen. Der Ausstellungstitel “One-Time Pad” bezieht sich auf eine Art von Verschlüsselung für geheime Nachrichten, die als unmöglich zu knacken gilt. Mit diesem Begriff spielt Scheibitz auf den Codierungsprozess an, den er in seiner künstlerischen Arbeit verwendet. In seinen Gemälden und Skulpturen untersucht er in einem mehrstufigen Prozess die Grenze zwischen Realität und Erfindung, indem er vertraute Phänomene in seine eigene persönliche Bildsprache überträgt.
Zur Begleitung der Ausstellung wird ein Katalog von Thomas Scheibitz gestaltet, mit einem Vorwort von Susanne Gaensheimer, Texten von Beate Söntgen und Mark von Schlegell sowie einer Diskussion zwischen Thomas Scheibitz und Isabelle Graw.