Drei Mädchen wurden am Wochenende am internationalen Flughafen Frankfurt gestoppt und nach Hause zu ihren Familien in Denver, Colorado, geschickt, sagte eine Sprecherin des Federal Bureau of Investigation (FBI).
Zwei der Mädchen waren Schwestern somalischer Abstammung im Alter von 15 und 17 Jahren, und die dritte war eine 16-jährige aus einer anderen Familie mit sudanesischen Wurzeln, so die Tageszeitung Denver Post.
Bei ihrer Rückkehr, als sie von einem stellvertretenden Sheriff aus Denver gefragt wurden, warum sie nach Europa gereist seien, antworteten die beiden Schwestern “Familie”, ohne näher darauf einzugehen. Laut einem Bericht von Voice of America sagte eine der Schwestern den deutschen Behörden in Frankfurt, dass sie in die Türkei gehen würden, um zu studieren.
Die somalische Familie sagte der Denver Post, dass die Mädchen ihre eigenen Tickets gekauft hätten, aber nicht auf Spekulationen der Medien eingegangen seien, dass sie geplant hätten, durch die Türkei zu reisen, um sich den “Islamischen Staat” (IS) Kämpfern im Norden Syriens anzuschließen.
Die Türkei gilt als Transitland für Menschen, die sich jihadistischen Gruppen im Nahen Osten, insbesondere im Norden Syriens, anschließen wollen.
Obwohl die Absichten der drei Mädchen noch nicht bestätigt wurden, ähneln sie denen von zwei österreichischen Teenagermädchen, die früher in diesem Jahr durch die Türkei gereist sind, um sich den IS-Kämpfern anzuschließen.
Samra, 17, und Sabina, 15, wurden von deutschen und österreichischen Medien als “Aushängeschilder” für junge Menschen bezeichnet, die Europa verlassen, um am muslimischen “heiligen Krieg” teilzunehmen.
Die beiden Teenager verließen Anfang April ihre Häuser und hinterließen nur einen Zettel: “Wir gehen nach Syrien, um für den Islam zu kämpfen. Sucht nicht nach uns. Wir werden Allah dienen und für ihn sterben.”
Laut einem Bericht des Internationalen Zentrums zur Untersuchung der Radikalisierung am King’s College in London haben sich bereits etwa 12.000 ausländische Helfer aus über 70 Ländern den Reihen des IS in Syrien und im Irak angeschlossen.
Laut der deutschen Regierung haben sich mehrere hundert Staatsbürger der jihadistischen Bewegung angeschlossen, wobei der Weg zur Radikalisierung oft nicht auf gewalttätigen Absichten basiert.
Florian Endres vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Berlin sagte gegenüber DW: “Die Suche nach Sinn oder eine Lebenskrise bieten oft fruchtbaren Boden für radikalislamische Ideologien … Für manche Menschen kann es dann eine Form der Selbstfindung oder -bestätigung sein,” fügte er hinzu.