Die SCHIRN präsentiert eine bedeutende Einzelausstellung der Künstlerin Selma Selman (*1991). Vor nur wenigen Jahren trat sie kühn und selbstbewusst in das Rampenlicht der internationalen Kunstwelt und bezeichnete sich selbst als “die gefährlichste Frau der Welt”. Zusammen mit ihrer Familie zerlegt Selman frühere Statussymbole wie Mercedes-Benz-Autos vor einem Publikum, um die wenigen wertvollen Metalle zu gewinnen, die noch verwendbar sind. Die gesprochenen Auftritte dieser Künstlerin mit romanischem Hintergrund sind in der Regel laut, da sie ihrem Ärger und dem Drang, Machtverhältnisse umzukehren, Ausdruck verleiht. Selmans Kunst beschreibt eindrucksvoll und durch eine Vielzahl von Medien Erlebnisse von Diskriminierung, Gewalt, Sexismus und Patriarchat.
In einer Vielzahl von Medien erforscht Selmans Kunst Erlebnisse von Diskriminierung, Gewalt, Sexismus und Patriarchat auf eindringliche Weise. Ihr vielschichtiges Werk umfasst Performances, Skulpturen, Gemälde auf Autoteilen und Schrottmetall, Zeichnungen und Videos. In der SCHIRN präsentiert die Künstlerin Drucke, kleine skulpturale Werke aus Edelmetallen und zwei Performances, die zentrale Themen ihres Werkes aufgreifen, sowie zwei neu geschaffene Werke. Die Installation “Blumen des Lebens” (2024), die aus vielfach abzweigenden Greifern besteht, verweist auf den Lebensunterhalt ihrer Familie, der darin besteht, Schrottmetalle zu sammeln und wiederzuverkaufen. Der Film “Überquerung der blauen Brücke” (2024) basiert auf den Erinnerungen ihrer Mutter an Erlebnisse in ihrer Heimatstadt Bihać während des Bosnienkrieges (1992–1995). Selman nimmt diese familiären Erfahrungen als Ausgangspunkt, um sich als feministische und aktivistische Künstlerin zu positionieren, die sich nun international für ihre Gemeinschaft einsetzt. Selma Selman wurde in Bosnien und Herzegowina geboren und lebt und arbeitet in New York, Amsterdam und Bihać.