Das Verwaltungsgericht in Frankfurt hat entschieden, dass Roger Waters trotz anfänglicher Vorwürfe des Antisemitismus ein Konzert in der Stadt spielen darf. Der ehemalige Frontmann der Band Pink Floyd sollte am 28. Mai in der Festhalle auftreten, doch das Frankfurter Stadtrat hatte das Konzert abgesagt, aufgrund von Waters Ansichten über Israel. Die Stadt nannte sein “anhaltendes anti-israelisches Verhalten” und bezeichnete ihn als “einen der weltweit bekanntesten Antisemiten”.
Frankfurter Stadträte hatten Einwände gegen das Konzert, da Waters die britische Sektion der Artists for Palestine Organisation und die Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) unterstützt. Die BDS-Bewegung setzt sich für die Rechte und den Staat der Palästinenser ein und ruft Musiker dazu auf, Konzerte in Israel abzusagen, um Druck auf die israelische Regierung auszuüben, illegale Siedlungen zu beenden. Das Gericht entschied zugunsten von Waters, da seine Konzerte selbst “kunstvoll” seien, obwohl sie Symbolik des Nationalsozialistischen Regimes enthalten könnten. Waters selbst hat wiederholt Vorwürfe des Antisemitismus bestritten und betont, dass seine Kritik Israel und nicht dem Judentum gelte.
Eine Petition wurde gestartet, um die Entscheidung des Frankfurter Stadtrates rückgängig zu machen, unterzeichnet von Künstlern wie Tom Morello von Rage Against The Machine und Nick Mason von Pink Floyd. Die Unterstützer der Petition betonten, dass Waters’ Kritik an Israels Behandlung der Palästinenser Teil seines langjährigen Engagements für Menschenrechte weltweit sei, und warnten davor, Kritik an Israels Politik mit Antisemitismus gleichzusetzen. Waters wird auch nächsten Monat in Städten wie Hamburg, Köln, Berlin und München auftreten.