Das Liebieghaus Skulpturenmuseum in Frankfurt hat mehr als 200 Elfenbeinwerke von einem 94-jährigen Sammler, Reiner Winkler, erworben, was die größte Ergänzung der Sammlung in seiner Geschichte ist. Winklers private Sammlung, die über Jahrzehnte hinweg zusammengestellt wurde, konzentriert sich auf Elfenbeinskulpturen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und umfasst Meisterwerke von Johann Caspar Schenck, Balthasar Griessmann und Matthias Steinl. Eines der wichtigsten Stücke, Wut auf einem springenden Pferd, stammt aus dem Jahr 1610.
Die Sammlung wurde teilweise mit Mitteln der Ernst von Siemens Kunststiftung, des Städel Museums, der Kulturstiftung des Landes und der Hessischen Kulturstiftung erworben und teilweise als Geschenk des Sammlers, der in der Nähe von Wiesbaden lebt. Über 190 Stücke aus der Sammlung werden ab dem 27. März im Liebieghaus in einer Ausstellung namens Weiße Hochzeit präsentiert. Die Show wird mittelalterliche, barocke und Rokoko-Elfenbeinskulpturen vorstellen.
Philipp Demandt, der Direktor des Liebieghaus und des Städel Museums, sagt: “Die Sammlung von Reiner Winkler ist nicht nur die wichtigste private Sammlung von Elfenbeinskulpturen der Welt, sondern auch einzigartig in Bezug auf ihre besondere kunsthistorische Bedeutung.” Er sagt, der Erwerb sei “eine Chance, die internationale Bedeutung und Profil des Liebieghaus erheblich zu steigern.”
Winkler begann 1962, Skulpturen in verschiedenen Materialien zu erwerben, und konzentrierte sich nach einigen Jahren ausschließlich auf Elfenbein. Seine Sammlung umfasst hauptsächlich europäische Werke, darunter Statuetten, Figurenensembles, Reliefs, Medaillons, Tankards und Schüsseln. Er hat zuvor Werke an das Liebieghaus ausgeliehen, und sein Wunsch, sein Elfenbein dort unterzubringen, stammt aus den 1990er Jahren.