Die Fine Arts Museums of San Francisco (FAMSF) haben am Dienstag, den 22. März, die Ernennung von Max Hollein zum neuen Direktor bekannt gegeben. Hollein wird die Position am 1. Juni antreten. Nach über fünfzehn Jahren in Frankfurt am Main tritt der in Österreich geborene Max Hollein als Leiter des Städel Museums und der Liebieghaus Skulpturensammlung, wo er seit 2006 tätig war, sowie der Schirn Kunsthalle Frankfurt, die er seit 2001 leitete, zurück, um eine der größten öffentlichen Kunsteinrichtungen in Nordkalifornien zu leiten, darunter das de Young Museum und die Legion of Honor.
Hollein wird Colin Bailey ersetzen, der im April 2015 die FAMSF verließ – nur zwei Jahre nach Amtsantritt -, um Direktor des Morgan Library & Museum in New York City zu werden. Hollein, der die Erweiterung des Städel Museums im Jahr 2012 überwachte und dessen Galeriefläche verdoppelte und einen Flügel für zeitgenössische Kunst hinzufügte, hat auch Erfahrung im Guggenheim Museum in New York gesammelt, wo er nach seinem Studium der Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre in Wien seine Karriere begann.
Jack Calhoun, Vorsitzender des Auswahlkomitees, betonte Holleins Erfahrung darin, erfolgreich mehrere Institutionen gleichzeitig zu leiten. „Holleins kombinierter Kunst- und Finanzblick, sein beeindruckender Hintergrund als Leiter dreier großartiger Kunsteinrichtungen in Frankfurt, seine Fähigkeit, Spenden zu sammeln und Technologie und neue Medien einzusetzen, um Einnahmen zu steigern und das Publikum zu engagieren, machen ihn zu einem perfekten Match für die Fine Arts Museums of San Francisco“, sagte er in einer Erklärung.
Hollein war auch federführend bei den neuen digitalen Initiativen des Städel, um gemeinsam mit der Fachhochschule Darmstadt und der Firma Software AG eine Plattform zu entwickeln, die es den Nutzern ermöglicht, die Sammlung des Museums zu erleben. Diese Art des vorausschauenden Denkens wird ihn wahrscheinlich bei der Tech-Community von San Francisco beliebt machen.
In einer heute Morgen vom Städel Museum veröffentlichten Erklärung drückt Hollein das Gefühl aus. „Die amerikanische Westküste im Allgemeinen und San Francisco im Besonderen stellen einen der interessantesten Schwerpunkte kultureller Vielfalt und wirtschaftlicher Dynamik dar, und die Fine Arts Museums of San Francisco bilden eine große Enzyklopädie-Musumeinrichtung im Herzen dieser unvergleichlichen Entwicklung, an der ich aktiv teilnehmen möchte“, erklärte er. „Frankfurt nach mehr als fünfzehn Jahren zu verlassen, ist eine schwierige Entscheidung für mich und meine Familie“, sagte er. „Auch wenn ich befürchte, dass es nirgendwo anders so wunderbar sein kann, war die Zeit wirklich reif für mich, einen neuen Schritt zu wagen und eine neue Herausforderung anzunehmen.“
Holleins Ernennung erfolgt auf dem Höhepunkt eines Finanzskandals bei der FAMSF. Im vergangenen Herbst begannen kalifornische Beamte, einer Beschwerde gegen die Philanthropin und Vorstandsvorsitzende des de Young Museums in San Francisco, Dede Wilsey, nachzugehen wegen einer Zahlung von 450.000 Dollar an einen Museumsmitarbeiter. Das Chaos brach aus, als die Finanzchefin Michele Gutierrez, die die Beschwerde eingereicht hatte, kurz darauf entlassen wurde.