Der indonesische Verlegerverband (IKAPI) hat die Absage seiner Teilnahme an der bevorstehenden Frankfurter Buchmesse (FBF) angekündigt, die vom 18. bis 22. Oktober stattfinden soll. Die Entscheidung erfolgte, nachdem der FBF-Direktor Juergen Boss die Position des Organisators unterstützte und eine Plattform für israelische Autoren bereitstellen wollte. Der FBF kündigte auch die Absage der Preisverleihung für den Roman Minor Detail der palästinensischen Schriftstellerin Adania Shibli an.
In einer Pressemitteilung auf ihrer offiziellen Website äußerte IKAPI ihre Ablehnung gegenüber der Haltung des FBF.
Arys Hilman, Vorsitzender von IKAPI, betonte auch, dass keine indonesischen Attribute oder Flaggen auf der Buchmesse gezeigt würden.
„Der FBF hat die ‘barbarischen Terrorakte der Hamas gegen Israel’ verurteilt und angekündigt, dass israelischen Autoren während des FBF 2023 mehr Möglichkeiten geboten werden, ihre Ansichten auszudrücken“, sagte Arys am Sonntag.
Am ersten Tag der Messe wird der FBF in Zusammenarbeit mit PEN Berlin unter dem Titel „Aus Sorge um Israel“ arbeiten.
Boss erwähnte weiter, dass zusätzliche Veranstaltungen zur Solidarität mit Israel in Planung seien.
„Wir werden eine Podiumsdiskussion über die Angriffe auf Israel mit Meron Mendel, einem Vertreter der jüdischen Gemeinde in Deutschland, abhalten“, sagte Boss.
Shibli erhielt den LiBeraturpreis für Minor Detail, der die Ereignisse des Krieges von 1949, einem entscheidenden Ereignis im arabisch-israelischen Konflikt, erforscht.
Der LiBeraturpreis richtet sich an „Literatur aus Entwicklungsländern“ und wird von Litprom, einer Organisation, die vom deutschen Staat und dem FBF finanziert wird, verliehen.
Die FBF ist eine internationale Fachmesse mit einer über 500-jährigen Geschichte. Die jährliche Veranstaltung dient als Plattform für Verlage, Rechte-Agenten und Buchhändler weltweit, um Geschäfte zu tätigen, ihre Produkte vorzustellen und an literarischen Projekten zusammenzuarbeiten.