Das Historische Museum in Frankfurt ist eine der ältesten Einrichtungen ihrer Art, die sich direkt im Zentrum der Stadt am Römerberg und in der Nähe des Flusses Main befindet. Bis in die 2010er Jahre war es in einem Ensemble historischer Gebäude und einem Anbau aus den 1970er Jahren aus Stahlbeton untergebracht. Aufgrund technischer Probleme hinsichtlich Brandschutz, Fluchtwegen und Kontamination durch schädliche Substanzen wurde dieser neuere Bau für eine weitere Nutzung ungeeignet. Aus diesem Grund veranstaltete die Stadt einen Wettbewerb für ein neues Gebäude mit zwei Hauptzielen: die räumlichen Verbesserungen der Gesamtsituation in der Stadt und die Erfüllung der spezifischen Museumsanforderungen. Nach Fertigstellung werden das neue Ausstellungsgebäude und die bestehenden historischen Gebäude eine Einheit bilden.
Als ersten Schritt wurden die alten Gebäude von dem Büro Diezinger und Kramer renoviert, um den Museumsbetrieb bis zur Fertigstellung des ergänzenden Neubaus zu ermöglichen. Die Erweiterung schafft eine städtische Plaza zwischen den bestehenden Gebäuden und den zusätzlichen Ausstellungsräumen, die an den kurzen Seiten durch den sogenannten Stauferbau und am anderen Ende durch eines der wenigen Fachwerkhäuser – das “Haus Wertheym” – begrenzt wird, das von den Zerstörungen des Krieges verschont geblieben ist. Unter dieser Plaza befindet sich das Umlaufniveau, eine untere Lobby, die Zugang zu den Ausstellungsebenen auf vier Etagen bietet. Ein besonderes Merkmal des Gebäudes ist sein Dachlandschaftsbild, das aus zwei zusammenhängenden Giebeldächern besteht. Die Fassade ist mit rotem Sandstein verkleidet, einem gängigen historischen Baumaterial der Region.