Internationale vergleichbare Standards für das Berichten über die Unternehmensnachhaltigkeit sind eine wichtige Voraussetzung für die Erreichung von Klima- und anderen Nachhaltigkeitszielen weltweit. Der Internationale Sustainability Standards Board (ISSB), der seit 2022 mit einem seiner Hauptstandorte in Frankfurt am Main ansässig ist, soll in Zukunft eine stärkere akademische Unterstützung aus der Rhein-Main-Region erhalten. Die Goethe-Universität und der ISSB haben die Grundlagen für eine zukünftige Zusammenarbeit in einem Memorandum of Understanding festgelegt.
Das Memorandum of Understanding vernetzt viele Menschen und Institutionen in der Rhein-Main-Region mit dem International Sustainability Standards Board. Eine oder zwei Konferenzen pro Jahr, Vernetzung mit relevanten Forschungseinrichtungen in der Rhein-Main-Region, Schulung und Fortbildung im Hinblick auf die Entwicklung und Anwendung von Nachhaltigkeitsberichtsstandards – koordiniert vom House of Finance (HoF) an der Goethe-Universität: Dies sind die Hauptziele, auf die sich die Goethe-Universität und der Internationale Sustainability Standards Board (ISSB) heute in einem Memorandum of Understanding (MoU) geeinigt haben. Das Dokument wurde im Namen der Goethe-Universität vom Präsidenten Prof. Enrico Schleiff unterzeichnet, während Dr. Erhard Schipporeit im Namen der IFRS-Stiftung (ISSB) in Frankfurt unterschrieb.
Insbesondere das House of Finance, der Profilbereich Nachhaltigkeit & Biodiversität und die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften und Biowissenschaften sollen eng in die Entwicklung allgemein gültiger ISSB-Standards einbezogen werden. Das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, das Institut für Sozioökologische Forschung (ISOE), das Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung werden als assoziierte Partner genannt. Das Ziel der beteiligten Institutionen ist es, ein akademisches Netzwerk um den ISSB herum zu bilden, in dem die Fäden für Europa, den Nahen Osten und Afrika zusammenlaufen. Das House of Finance übernimmt die Koordinationsrolle.
Die Konferenz, die mindestens einmal im Jahr auf dem Westend-Campus der Goethe-Universität stattfindet, richtet sich auch an ein nicht-akademisches Publikum, Politiker, Regulierungsbehörden, Praktiker und Medienschaffende. Ziel ist es, nachhaltige Standards auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zu diskutieren. Die nächste Konferenz findet am 10. Juni statt. Es wird auch Workshops in Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft geben, beispielsweise unter Beteiligung von Partnern aus afrikanischen Ländern.