Das „Mitte-Links“-Buch veröffentlicht von Antaios Publishing House und die Präsenz des rechten Politikers Bjorn Höcke von der Alternative für Deutschland sorgten für Spannungen auf der Frankfurter Buchmesse. Es brachen Schlägereien aus und die Stimmung wurde aufgeheizt. Das Gegenstück „Mit Rechten reden“ von Klett-Cotta forderte einen respektvollen Dialog anstelle der Ausgrenzung politischer Gegner. Die Veranstalter dürfen jedoch keine legalen Verlage ablehnen, selbst wenn sie dem politischen Spektrum zuzuordnen sind.
Die Forderungen, rechte Verlage von der Messe auszuschließen, blieben unbeachtet, da dies der Propaganda der Rechten, Opfer zu sein, Vorschub geleistet hätte. Die Buchmesse geriet in einen Ausnahmezustand, der die Vorstellung von Büchern als kultivierendes und zivilisierendes Medium infrage stellte. Die Realität in Deutschland zeigt eher, dass Leser und Schläger oft keine klare Trennung aufweisen.
Die Brände in Frankfurt verdeutlichen, dass selbst unterhalb des Strafbaren, Medien Emotionen anheizen können. Die Buchmesse muss das Risiko von Auseinandersetzungen akzeptieren, ohne Menschen aufgrund von Verdächtigungen auszuschließen. Es ist nicht der Verbot von Büchern, sondern das Eingreifen gegen Gewalttätige, was letztendlich zählt.