FIAS feiert 20 Jahre interdisziplinäre Forschung: Ein Blick auf Erfolge und Visionen
20 Jahre FIAS: Ein Meilenstein der interdisziplinären Forschung in Frankfurt
Bildunterschrift: Small is beautiful – interdisciplinary and international: the current FIAS team.
Das Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Im markanten roten Gebäude auf dem Riedberg Campus forschen 150 Fellows und Mitarbeiter an komplexen wissenschaftlichen Fragestellungen der Zukunft. Die Forschungsbereiche umfassen diverse Disziplinen der Naturwissenschaften, in denen Simulationen und Theorien eine zentrale Rolle spielen.
Die Gründungsgeschichte von FIAS
Die Gründung des FIAS geht auf die Ideen des Neurobiologen Wolf Singer zurück, der erkannte, dass Theorien und Simulationen nicht nur in der Biologie, sondern in allen Naturwissenschaften immer wichtiger werden. In einem mutigen Schritt stellte Singer 2001 einen Antrag bei der Volkswagen-Stiftung für eine W2-Professur für theoretische Neurowissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt. Obwohl seine Idee von internationalen Wissenschaftlern als vielversprechend eingestuft wurde, fand sich zunächst kein Zuhause an der Uni. Dennoch führte sein Weitblick zusammen mit den Initiativen des Physikers Walter Greiner und des damaligen Präsidenten Rudolf Steinberg zur Gründung des interdisziplinären Instituts im Jahr 2003.
FIAS: Interdisziplinarität im Fokus
Ein zentrales Anliegen von FIAS ist es, unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen unter einem Dach zu vereinen. Laut Singer lassen sich komplexe Systeme – unabhängig vom Fachgebiet – mit denselben theoretischen Ansätzen beschreiben. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit hat nicht nur Synergien geschaffen, sondern auch innovative Perspektiven auf die Herausforderungen der modernen Wissenschaft eröffnet.
Innovative Forschung und beeindruckende Erfolge
Seit der Gründung hat FIAS zahlreiche Erfolge vorzuzeigen. Die Einrichtung ermöglicht es Wissenschaftlern, grundlegende Fragen der modernen Forschung zu erörtern. Zu den beeindruckendsten Ergebnissen zählen Fortschritte in der computerunterstützten Neurowissenschaft, die Theorien und Simulationen über molekulare Netzwerke sowie Modelle zur Übertragung von Infektionskrankheiten umfassen. Physiker am FIAS tragen zur Erforschung extrem dichter Materie und gravitationaler Wellen bei, während Hochleistungscomputer, die im FIAS entwickelt wurden, zu den energieeffizientesten ihrer Art gehören.
Ein Ort für Wissenschaftsinnovationen
Im Rahmen seines 20-jährigen Bestehens feiert das FIAS nicht nur seine akademischen Erfolge, sondern auch die langjährige Zusammenarbeit mit prominenten Wissenschaftlern und Institutionen. Die Frankfurt International Graduate School for Science (FIGSS), die unter dem Dach des FIAS operiert, bietet eine interdisziplinäre Ausbildung für Doktoranden in enger Kooperation mit der Goethe-Universität.
„Ein kleines Institut kann sich wie ein Schnellboot bewegen und jederzeit die Richtung ändern“, so Singer über die Flexibilität des FIAS. Diese Agilität ist entscheidend, um neue Ideen und visionäre Forschung voranzutreiben.
Ausblick auf die Zukunft
Das FIAS gestern, heute und morgen – das Motto „Connecting Diversity“ bleibt auch weiterhin zentral. Mit über 20 unterstützenden Stiftungen und Sponsoren sowie internationalen Partnerinstituten wird das FIAS auch in den kommenden Jahren ein Ort der wissenschaftlichen Innovation bleiben.
Anja Störiko berichtet über die Veränderungen und Erfolge des Instituts, welches im Jahr 2024 mit einem vielfältigen Programm, darunter einem Tag der offenen Tür, einer Sommerparty und der Teilnahme an der Nacht der Wissenschaft sowie dem Museumsuferfest, gefeiert wird. Der Höhepunkt des Festjahres wird die Feierstunde am 5. Dezember im Casino der Goethe-Universität sein, geleitet von Professor Enrico Schleiff.
20 Jahre FIAS in Zahlen:
- 72 Fellows
- Über 100 Doktoranden
- 3 Stiftungsprofessuren
- 15 eng verbundene Adjunct und Internationale Fellows
- Über 20 Stiftungen und Sponsoren als Unterstützer
- Rund 150 Gastwissenschaftler aus über 25 Ländern jährlich
Das FIAS beleuchtet die Bedeutung interdisziplinärer Forschung und steht an der Spitze wissenschaftlicher Innovationen – ein spannendender Ort für zukünftige Entdeckungen und Herausforderungen in der Wissenschaft.