In einem seltenen Schritt hat das Außenministerium am Sonntag den deutschen Botschafter in Islamabad einberufen, um gegen die Vandalisierung der diplomatischen Mission Pakistans in Frankfurt durch Afghanen zu protestieren. Am Samstag protestierten afghanische Staatsangehörige vor dem pakistanischen Konsulat in Frankfurt. Einige der Protestierenden kletterten über die Mauern der Mission, entfernten die pakistanische Flagge und versuchten, sie zu verbrennen. Berichten zufolge waren etwa acht bis zehn Afghanen daran beteiligt, das pakistanische Konsulat zu stürmen, und flüchteten, nachdem sie die pakistanische Flagge heruntergenommen hatten. Die deutsche Polizei hat bisher keine Festnahmen vorgenommen.
Das Handout des Außenministeriums bezeichnete die Protestierenden als „eine Gruppe von Extremisten“, ohne ihre Nationalität zu identifizieren. Es wurde festgestellt, dass die Sicherheit des pakistanischen Konsulats in Frankfurt verletzt wurde, was das Leben des konsularischen Personals gefährdete. Das Außenministerium drängte die deutsche Regierung, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Verantwortlichkeiten nach den Wiener Übereinkommen zu erfüllen und die Sicherheit der diplomatischen Missionen und des Personals Pakistans in Deutschland zu gewährleisten.
Die Botschaft Pakistans in Berlin verurteilte die „verachtenswerte Vandalenakt“. In einer Erklärung sagte die Botschaft, sie stehe mit den lokalen Behörden in Kontakt, damit sich eine solche Situation nicht wiederhole und die für die Zerstörung Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden. Laut einigen ausländischen Medienberichten hatten deutsche Behörden den pakistanischen Diplomaten in Frankfurt eine gründliche Untersuchung des Vorfalls zugesichert und einige Verdächtige nach der Verbreitung von Videos in den sozialen Medien festgenommen.
Das Motiv des Protests von afghanischen Staatsangehörigen war nicht klar. Einige deuteten an, dass sie sich vor dem pakistanischen Konsulat versammelten, um den mutmaßlichen Mord an Gilman Wazir, einem Dichter und Führer einer lokalen politischen Partei, zu verurteilen. Der Vorfall trug zu den bereits angespannten Beziehungen zwischen Pakistan und Afghanistan bei und löste eine Debatte in den sozialen Medien aus, in der viele Pakistaner ihren Ärger darüber äußerten, dass Afghanen dies mit einem Land, das ihnen so viel Großzügigkeit gezeigt habe, tun würden.