Das neu eröffnete Museum für moderne elektronische Musik (MOMEM) in Frankfurt wurde von female:pressure kritisiert, da es zu sehr auf Männer zentriert ist, Vielfalt fehlt und die schwarzen Wurzeln des Techno nicht angemessen anerkennt. In einem offenen Brief, der am Tag der Eröffnung des Museums veröffentlicht wurde (6. April), argumentiert das globale Netzwerk von Frauen und nicht-binären Personen, die in der elektronischen Musik aktiv sind, dass MOMEM in Bezug auf das Personal keine Vielfalt aufweist und die schwarzen Wurzeln des Techno nicht ausreichend anerkennt. Der Brief richtet sich an Peter Feldmann, Bürgermeister der Stadt Frankfurt, den Magistrat der Stadt Frankfurt und Dr. Ina Hartwig, die Leiterin des Kulturamts der Stadt Frankfurt.
Der Brief kritisiert, dass das Führungsteam des MOMEM ausschließlich aus männlichen Mitgliedern besteht und dass die Eröffnung des Museums ausschließlich in den Händen von cis-Männern liegt. Weiterhin wird Bürgermeister Feldmann für die Aussage “In der Mitte von Frankfurt, wo Techno seinen Ursprung hat” kritisiert, da dies die Arbeit von schwarzen und POC-Künstlern in Detroit, New York und Chicago herabsetzt. Der Brief fordert, dass Frauen, nicht-binäre, schwarze und lateinamerikanische Künstlerinnen und Künstler adäquat in die Geschichte der elektronischen Musik integriert werden.
Das Museum, das erstmals 2015 angekündigt wurde, wurde aufgrund von Finanzierungsproblemen und einem geeigneten Standort verzögert. female:pressure wurde 1998 von Electric Indigo gegründet und ist bekannt für seine große Datenbank von weiblichen, nicht-binären und transgender DJs, Komponistinnen und Künstlerinnen. Die Organisation veröffentlicht auch die FACTS, eine halbjährliche Umfrage, die das Geschlechterverhältnis in Festival-Line-ups untersucht. Die Mitglieder der Druckgruppe fordern, dass das MOMEM-Board das Problem gemäß dem im Brief dargelegten korrigiert und Frauen, nicht-binäre, schwarze und lateinamerikanische Künstlerinnen und Künstler angemessen in die Geschichte der elektronischen Musik integriert.