Europäische Business Schools wenden sich vermehrt nach Afrika. Der Kontinent ist voller unternehmerischen Talenten, mit einer jungen Bevölkerung, rapide urbanisierenden Volkswirtschaften und reichlich natürlichen Ressourcen. Viele afrikanische Unternehmer stehen jedoch vor Hindernissen, wie begrenztem Zugang zu Bildung, Finanzierung und Mentoring. Europäische Schulen setzen sich dafür ein, diese Lücke zu schließen, indem sie maßgeschneiderte Unternehmensprogramme anbieten und ihre Präsenz tiefer in Afrika ausweiten.
HEC Paris hat beispielsweise ein Masterprogramm in Entrepreneurship und Innovation in Yamoussoukro, der administrativen Hauptstadt der Elfenbeinküste, in Partnerschaft mit dem örtlichen Institut National Polytechnique Félix Houphouët-Boigny (INP-HB) ins Leben gerufen. Das 18-monatige Programm zielt darauf ab, eine neue Generation afrikanischer Unternehmer heranzubilden, durch HECs “Learning-by-Doing”-Methodik, mit Schwerpunkt auf praktischen Erfahrungen. Ein Student dieses Programms, Amon Hugues-Michel Amon aus der Elfenbeinküste, plant beispielsweise, eine Regulierungsbehörde zu gründen, um die Qualität und Sicherheit von Solarpanel-Installationen zu gewährleisten.
Europäische Business Schools stehen jedoch vor Herausforderungen, ihre Programme an die einzigartigen Bedürfnisse und Kontexte verschiedener afrikanischer Märkte anzupassen, sowie sicherzustellen, dass sie in einem Kontinent mit erheblicher Armut und wirtschaftlichen Disparitäten zugänglich und bezahlbar sind. Henley Business School bietet beispielsweise ein Executive MBA-Programm von seinem Campus in Johannesburg, Südafrika, an. Die britische Schule hat jedoch festgestellt, dass es effektiver ist, unternehmerische Schulungen in kleineren Formen und auf verschiedenen Ebenen anzubieten, darunter kurze Zertifikatskurse, die eine breitere Bevölkerung ansprechen.
Zudem arbeiten viele europäische Schulen mit lokalen Business-Schulen, Inkubatoren, Accelerators und etablierten Unternehmern zusammen, um ein System zu schaffen, das den Austausch von Ideen, den Aufbau von Verbindungen und den Zugang zu potenziellen Investoren erleichtert. Iese Business School aus Spanien hat beispielsweise dazu beigetragen, lokale Business Schools in Afrika zu gründen, darunter MDE in Abidjan und die Strathmore University Business School in Nairobi, Kenia, die Kurse für lokale Unternehmer anbieten. Iese unterstützt sie weiterhin durch ihre Africa Initiative und begrüßt mehr als 300 afrikanische Teilnehmer jährlich auf Modulen an ihren Standorten in Madrid und Barcelona.