Der Höhepunkt kam erst ganz am Ende. Europas Puls schlug höher, als Beethovens “Ode an die Freude” auf dem Frankfurter Goetheplatz während des emotionalen Finales des pro-europäischen Protestmarsches erklang. Die teilnehmenden Europhilen hielten sich bei der symbolischen Ritual zum Abschluss fest und bildeten stumm eine menschliche Kette mit fast ehrfürchtiger Hingabe. Es ist das symbolische Ritual am Ende jeder dieser Kundgebungen: für Europa festhalten.
Das Ereignis am Sonntag wurde von der pro-europäischen Bürgerinitiative “Pulse of Europe” organisiert. Protestierende hatten sich auch an früheren Sonntagen versammelt, aber nicht in solchen Zahlen. Verschiedene Schätzungen beziffern die Teilnehmerzahl zwischen 1.600 und 2.000 Personen.
Seit vier Wochen laden die Organisatoren von “Pulse of Europe” Menschen sonntags um 14 Uhr auf den Goetheplatz ein. Schwesterkundgebungen werden in ganz Deutschland und in Amsterdam organisiert, Paris soll Ende Februar folgen. Die Organisatoren, eine Gruppe von Deutschen aus Frankfurt und Umgebung, wollten angesichts des zunehmenden Populismus und der Radikalisierung in Europa handeln.
Die Gründer von “Pulse of Europe”, darunter Daniel Röder, sehen die Basisbewegung als Weckruf. Sie räumen ein, dass die Deutschen möglicherweise zu lange bequem und untätig geblieben sind und betonen, dass sich das ändern muss.
Röder hofft, dass in den kommenden Wochen noch viele Menschen sich den Sonntagskundgebungen anschließen und Europas Puls wieder schneller schlagen lassen werden.