Im Juni setzten Investoren trotz der Volatilität aufgrund der Wahlen im Vereinigten Königreich und Frankreich weiterhin Geld in europäische Aktien-ETFs. US-amerikanische Investoren waren so entspannt bezüglich des politischen Hintergrunds, dass die netto investierten 1,3 Milliarden US-Dollar in europäische Aktien-ETFs den höchsten Wert seit Februar 2023 darstellten, laut Daten von BlackRock. Auch europäische Investoren investierten netto 910 Millionen US-Dollar. Dies war der vierte Monat in Folge, in dem mehr als 2 Milliarden US-Dollar in europäische Börsen flossen, die lange Zeit nicht im Fokus standen.
Karim Chedid, Leiter der Anlagestrategie für iShares in der Region Emea bei BlackRock, bemerkte, dass europäische Aktien eine Erholung erlebten und nach 10 Jahren Stagnation Verbesserungen in den Gewinnen zu beobachten seien. Trotz der Unsicherheit nach den Wahlen in Großbritannien und Frankreich gebe es Anzeichen für Optimismus aufgrund besserer makroökonomischer Daten in Europa im Vergleich zu den USA. Die Nachfrage nach London-fokussierten Aktien-ETFs ist ebenfalls gestiegen, während auch ein verbessertes Sentiment in Staatsanleihen erkennbar ist.
Im Juni verzeichneten weltweite ETF-Zuflüsse insgesamt 128,1 Milliarden Dollar, wobei Equity-Fonds mit 90 Milliarden Dollar den Großteil ausmachten. US-Aktien dominierten weiterhin die Nachfrage, jedoch fiel ihr Anteil am globalen Gesamtbetrag von 80 Prozent im Mai auf 57 Prozent. Ein Schwerpunkt lag auf Wachstumsaktien, die einen Rekordzufluss von 15 Milliarden Dollar verzeichneten. US-Bonds ETFs waren dominierend, wobei die Nachfrage nach europäischen und Schwellenländeranleihen stabil war. Gold-ETFs verzeichneten den zweiten Monat in Folge Zuflüsse nach einer langen Periode des Abverkaufs.
iShares, der weltweite Marktführer bei ETFs, verzeichnete im Juni die höchsten monatlichen Zuflüsse seiner Geschichte. Vanguard und State Street Global Advisors sahen ebenfalls Zuflüsse, während der SPDR S&P 500 ETF Trust von State Street globale Abflüsse verzeichnete. State Street hatte Schwierigkeiten aufgrund eines geringfügig höheren Gebührensatzes im Vergleich zu Konkurrenzprodukten.