Frankfurt, als einzige deutsche Stadt mit einer Skyline aus modernen Bürotürmen, hat den Spitznamen “Mainhattan” verdient (in Anlehnung an den Main). Wie New York ist es auch ein bedeutendes globales Bankenzentrum, trotz seiner moderaten Größe von etwa 750.000 Einwohnern. Wir haben die Frankfurterin Souâd Benkredda, Geschäftsführerin der DZ Bank AG in Deutschland, gefragt, wie es ist, in der Stadt zu arbeiten und was Besucher nicht verpassen sollten.
Entdecken Sie Frankfurt durch die Augen einer Einheimischen, von Kindheitserinnerungen im Palmengarten bis zu Lieblingsgeschäftsessen-Spots wie Mikuni und der Rooftop-Bar Oosten. Was sind die Orte, die es schon in Ihrer Kindheit gab, die Sie als Kind in Frankfurt geschätzt haben?Der Palmengarten [ein botanischer Garten] war und ist unterhaltsam. Es gibt einen kleinen Teich, auf dem man mit dem Paddelboot fahren kann. Breite Treppen führen zum Wasser hinunter. Als Kind dachte ich immer, sie seien in der Mitte gekrümmt, weil alle in der Mitte gehen. Was hat sich seit Ihrer Kindheit verändert?Frankfurt ist noch internationaler geworden als es schon immer war. Ankündigungen im Zug waren früher nicht auf Englisch. Heute ist es unverzichtbar.
Wie pendeln Sie zur Arbeit?Ich nehme normalerweise den Zug, da ich im Stadtzentrum lebe. Es geht schneller als mit dem Auto, und ich habe nie eines besessen. Was ist Ihr Lieblingsort für ein Geschäftsessen?Mikuni ist ein original japanisches Restaurant und ist fantastisch. Die Besitzer bereiten das Essen frisch hinter der Theke zu. Es gibt keine schicke Einrichtung, und wenn Sie dort sind, denken Sie, Sie wären in Japan. Und wohin geht man danach auf ein Getränk?Eine wunderschöne Rooftop-Bar ist das Oosten, direkt zwischen der Europäischen Zentralbank und dem Main. Ich habe dort einmal meinen Geburtstag gefeiert. Mit einer Mischung aus Stahl und Glas hat sie einen industriellen Charme, und Sie haben einen Blick auf die wunderschöne Frankfurter Skyline. Was macht die Stadt im Sommer besonders?Es gibt viele tolle Märkte, wie den in Bornheim oder in der Kleinmarkthalle, wo lokale Anbieter ihre Produkte verkaufen. Jung und Alt treffen sich dort zum berühmten Apfelwein der Region.
Was ich im Sommer auch gerne mache, sind lange Spaziergänge entlang des Mains. Und im Winter?Dies ist eine ideale Zeit, um Museen zu besuchen. Frankfurt hat viele sehr gute. Meine Favoriten sind das Städel für Kunst und das Senckenberg für Naturgeschichte. Wohin bringen Sie immer Besucher von außerhalb der Stadt?Auf den Römerberg. Es ist ein schöner zentraler Platz im Herzen der Stadt, umgeben von Fachwerkhäusern. Die Gebäude wurden im Krieg zerstört und wieder aufgebaut. Es ist super schön. Vom Römerberg aus erreichen Sie schnell jeden anderen zentralen Stadtteil und den Main. Was sind die weniger attraktiven Seiten der Stadt?Die größte Herausforderung für Frankfurt ist sein Hauptbahnhofsviertel mit vielen obdachlosen Menschen, die unter Drogensucht leiden. Pendler sollten sich sicher fühlen, wenn sie mit dem Zug kommen und das Gebiet durchqueren, um zur Arbeit zu gehen. Und gleichzeitig müssen wir systematisch die Gesundheitsprobleme von drogenabhängigen Menschen angehen.
Was zeichnet Frankfurt im Vergleich zu anderen Städten aus?Frankfurt ist viel weniger anonym als die Städte, in denen ich zuvor gelebt habe: London, Paris und Dubai. Hier kann es leicht passieren, dass man beim Einkaufen Freunde trifft. Und in 15 Minuten erreichen Sie überall hin. Im Vergleich zu anderen deutschen Städten wirkt es für mich vielfältiger. Mit dem Stadtwald, den gemütlichen Vierteln und dann den internationalen Banken hat es nicht nur ein Gesicht. Es ist eine Vielfalt von Menschen, Architektur und Szenen. Was würden Sie einem Freund als Geschenk oder Andenken aus Frankfurt mitbringen?Einen Bembel. Dies ist ein typischer grauer Tonkrug für Apfelwein mit blauen Blumenmotiven, aber natürlich können Sie ihn auch mit Wasser füllen, zum Beispiel. Und ich würde auch ein Bethmännchen mitbringen, einen Marzipan-Kuchen. Die Konditorei Rausch macht ihn besonders lecker. Durch ein Fenster können Sie den Mitarbeitern bei der Herstellung zusehen, da die Fabrik direkt neben dem Geschäft liegt. Man kann sogar ein Bethmännchen in einem Bembel kaufen.