Die Frankfurter Verkehrsgesellschaft VGF hat eine Ausschreibung für ein CBTC-Signal- und Zugbeeinflussungssystem für den Einsatz in ihrem U-Bahn- und Straßenbahnnetz gestartet. Am 1. Februar gab VGF bekannt, dass ihr Digitales Zugbeeinflussungssystem Frankfurt bis 2030 das veraltete konventionelle Zugbeeinflussungssystem auf allen neun U-Bahn-Linien ersetzen werde. Der Einbau soll auf der sogenannten ‘B-Strecke’ beginnen, auf der die Linien U4 und U5 verkehren, einschließlich der U5-Verlängerung zum Europaviertel, die voraussichtlich 2025 eröffnet wird.
Nach Plänen, die in den letzten zweieinhalb Jahren entwickelt wurden, soll das funkbasierte DTC eine bidirektionale Datenkommunikation zwischen Zügen und Infrastruktur ermöglichen, Bewegungsbehörden an die Fahrzeuge übertragen und Echtzeit-Positionsdaten empfangen. Das System wird eine fahrzeuggetriebene Betriebsweise ermöglichen, die die Zugfolgezeiten verkürzt und es der VGF ermöglicht, intensivere Linien zu betreiben. Die Umstellung auf CBTC mit variablen Zugabständen auf der stark frequentierten ‘A-Strecke’ der Linien U1, U2, U3 und U8 könnte die Kapazität um bis zu 25% erhöhen, was den Bau zusätzlicher Gleise und Tunnel überflüssig machen würde.
Die Abschaffung der festen linienbasierten Signalisierung und der ATP-Balisen wird voraussichtlich auch die Wartungskosten senken. Die ständig aktualisierten Bewegungsbehörden sollen energiesparenderes Fahren ermöglichen und Kosteneinsparungen von bis zu 15% bieten. Sanftere Beschleunigung und Bremsung würden den Fahrkomfort verbessern und den Verschleiß an Fahrzeugen und Schienen verringern. Die Erhöhung der Kapazität und Attraktivität des Nahverkehrsnetzes ist darauf ausgerichtet, den Modal Split von Autos zu Bahnen zu erhöhen und den Marktanteil des schienengebundenen öffentlichen Verkehrs zu steigern. Dies würde “direkt zur Reduzierung von Schadstoffemissionen beitragen und für sauberere Luft in der Stadt sorgen”.