Die 67. Frankfurter Buchmesse ist mit über 7.000 Ausstellern aus rund 100 Ländern, mehr als 9.000 akkreditierten Journalisten und 4.000 Veranstaltungen der “größte Handelsplatz für Inhalte weltweit”. Die Eröffnungspressekonferenz fand am Dienstag (13.10.2015) statt und die Veranstaltung wird bis zum 18. Oktober dauern. Fast 300.000 Besucher werden in diesen fünf Tagen erwartet.
Abgesehen von den großen Zahlen und den riesigen Geschäftsabschlüssen verspricht die diesjährige Veranstaltung eine politischere Buchmesse als je zuvor zu sein. Der britisch-indische Autor Salman Rushdie wurde eingeladen, bei der Eröffnungspressekonferenz zu sprechen. Rushdie erinnerte daran, dass die Meinungsfreiheit ein universeller Wert ist und betonte die Bedeutung der Verteidigung von Schriftstellern und des Schreibens.
Die Organisatoren der Buchmesse erinnerten auch daran, dass “Verlage und Literatur immer für Aufsehen gesorgt haben.” Sie schrieben in einer Presseerklärung: “Es ist die Rolle der Literatur, den Zustand der Welt zu beschreiben und die Dinge, die wir als selbstverständlich betrachten, zu hinterfragen.”
Aktuelle Themen wie Migration, Flucht, Meinungsfreiheit und Terrorismus werden während der Buchmesse behandelt. Ein großer Versammlungssaal namens “Weltempfang” wird eine Reihe von Gesprächen zum Thema “Grenzen erforschen” anbieten. Jedes Jahr konzentriert sich die Messe auf ein bestimmtes Land und 2015 ist Gastland Indonesien. Verleger aus konfliktreichen Ländern wie Syrien nehmen ebenfalls teil.
Obwohl diese Themen gewählt wurden, bevor die Flüchtlingskrise in den Mittelpunkt rückte, beeinflusst die massive Ankunft von Flüchtlingen in Deutschland definitiv die diesjährige Buchmesse. Flüchtlinge erhalten freien Eintritt zur Buchmesse, mit Guides, die ihre Sprache sprechen und ihnen helfen, sich auf der riesigen Veranstaltung zurechtzufinden. Heinrich Riethmüller, Direktor des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, hofft, dass die Veranstaltung den “Ruf nach Freiheit und Toleranz in die ganze Welt tragen wird.”