Klimaaktivisten haben sich am Donnerstagmorgen an die Start- und Landebahnen des größten deutschen Flughafens in Frankfurt geklebt. Einen Tag zuvor blockierten Aktivisten auch den Flughafen in Köln/Bonn und unterbrachen temporär den Flugverkehr dort.
Die Protestaktion war gut geplant, da die deutsche Sommerferienzeit gerade begonnen hatte und Hunderte von Flügen gestrichen werden mussten. Die Gruppe Last Generation übernahm die Verantwortung für die neuesten Aktionen, wobei die Aktivistin Lina Johnson die Kampagne verteidigte.
Die deutschen Politiker sehen dies jedoch anders und bezeichnen die Aktivisten als kriminelle Klimahooligans, die auf dem Rücken von tausenden Urlaubern Schaden anrichten. Die Proteste der Last Generation richten sich hauptsächlich gegen Verkehrswege, um die Verkehrspolitik zu beeinflussen und sind Teil der internationalen Klimabewegung Fridays for Future.
Die Gruppe hat in Deutschland etwa 500 bis 600 Mitglieder und finanziert sich hauptsächlich durch Spenden. Die jüngsten Störungen kommen zu einer Zeit, in der andere politische Themen wie Einwanderung, Sicherheit und Inflation die öffentliche Aufmerksamkeit in Deutschland dominieren. Die Aktivitäten der Last Generation haben zu Kontroversen geführt, unter anderem durch die bemalte Berliner Brandenburger Tor.
Trotz weit verbreiteter Kritik kündigte Last Generation Anfang 2024 an, zukünftig auf weitere Störaktionen auf Straßen und Flughäfen zu verzichten. Die neuen Aktionen in Frankfurt und Köln/Bonn deuten jedoch auf ein Umdenken hin, während die deutsche Regierung kürzlich beschlossen hat, das Luftverkehrssicherheitsgesetz zu ändern und härtere Strafen für Personen einzuführen, die den zivilen Luftverkehr gefährden.