Das Land mobilisiert seinen größten Polizeieinsatz seit der Gründung der Bundespolizei im Jahr 1951. Deutschland plant eine beispiellose Sicherheitsoperation für das bevorstehende Fußballturnier Euro 2024, das diesen Freitag beginnt. Mit der Erwartung von Hunderttausenden von Fans mobilisiert das Land seinen größten Polizeieinsatz seit der Gründung der Bundespolizei im Jahr 1951. Rund 22.000 Beamte werden täglich im Einsatz sein, ohne dass bis zum Turnierende Mitte Juli Urlaub gewährt wird. Die örtliche Polizei erhält auch Unterstützung von internationalen Polizeikräften. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser sagte, das Land habe sich auf eine Reihe von Problemen vorbereitet, “von der Bedrohung durch islamistischen Terrorismus über Hooligans und andere gewalttätige Kriminelle bis hin zur Cybersicherheit”.
In den letzten Jahren ist in Europa eine Wiederbelebung der Fußballgewalt zu beobachten, insbesondere in Griechenland, der Türkei und Frankreich. Euro 2024 findet in zehn verschiedenen deutschen Städten statt, vier davon im dicht besiedelten Rhein-Ruhr-Gebiet, das für seine exzellenten Bahnverbindungen zu den Nachbarländern bekannt ist, was es für internationale Fans einfach macht. Im Vorfeld potenziell riskanter Spiele fand eine große Übung im zentralen deutschen Dorf Stützerbach statt, bei der Hunderte von Polizeibeamten darauf trainierten, auf ein simuliertes Szenario mit gewalttätigen Fußballfans zu reagieren. Dabei simulierten rund 200 Auszubildende als Hooligans und lokale Landespolizisten riefen Bundespolizeiverstärkungen, als sich die Situation verschärfte. Diese Übung sollte die Beamten auf die Art von Störungen vorbereiten, denen sie möglicherweise während des Turniers begegnen werden.
Der Schatten früherer Gewaltausbrüche bei Fußballturnieren ist beunruhigend, mit Erinnerungen an die Euro 2016 in Frankreich, wo russische Hooligans englische Fans in Marseille angriffen. Das Spiel England gegen Serbien am Sonntag in Gelsenkirchen wurde bereits von der UEFA als “hochriskant” eingestuft. Um potenzielle Gewalt einzudämmen, dürfen Fans nur außerhalb des Stadions Bier mit niedrigem Alkoholgehalt trinken, und der Alkoholkonsum in den Rängen wird verboten sein. Andere hochriskante Spiele umfassen Teams aus Polen, Kroatien, Rumänien, den Niederlanden und der Tschechischen Republik. Insbesondere polnische Hooligans sind berüchtigt für ihre Gewalttätigkeit, und es besteht die Besorgnis, dass deutsche Gruppen, wie die von Eintracht Frankfurt, bei Spielen in ihren Städten Konfrontationen suchen könnten.