Deutschlands öffentlicher Nahverkehr war am Freitag weitgehend lahmgelegt, da es zu einem zweiten Streik im Sektor kam, der von der Gewerkschaft Verdi ausgerufen wurde. Die Gewerkschaft kündigte an, vom 26. Februar bis zum 2. März “Streikwellen im öffentlichen Nahverkehr bundesweit” durchzuführen.
Der Fokus des Arbeitskampfes liegt auf einer Reduzierung der wöchentlichen Arbeitsstunden für Schichtarbeiter. Die Gewerkschaft beanstandet, dass die Verhandlungen über die Arbeitsverträge der öffentlichen Verkehrsbetriebe stocken, da sie eine Verkürzung der Arbeitszeit und mehr Freizeit fordert.
Verdi rief zu Arbeitsniederlegungen in Bussen und Zügen in 14 der 16 deutschen Bundesländer auf, darunter Berlin, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg. Der öffentliche Nahverkehr stand landesweit still, da der Streik in Kraft trat. Die BVG, der Verkehrsbetrieb der deutschen Hauptstadt Berlin, bezeichnete den Streik als “unnötig und völlig übertrieben”.
Deutschland wurde in den letzten Monaten von zahlreichen Verkehrsstreiks getroffen, wobei Flughafen- und Bahnstreiks besonders schwerwiegend waren. Die Arbeitskämpfe sind legitim in Lohnstreitigkeiten. Verdi und Fridays for Future koordinieren ihr Vorgehen, wobei die regionalen Streiks an vielen Orten bereits am Donnerstag begannen und Verdi erklärte, dass der Freitag der “Hauptstreiktag” sei, um mit dem “Klimastreiktag” zusammenzufallen.
Fridays for Future rief zu Protesten in über 100 Städten auf, mit Kundgebungen und Demonstrationen im ganzen Land. Die Umweltschutzgruppe betonte die Belastung der Beschäftigten im Verkehrssektor durch zunehmende Arbeitslasten aufgrund von Personalmangel und hoher Krankheitsraten. Die Streiks von Verdi sollen in Berlin um 14:00 Uhr enden, während sie in vielen anderen Bundesländern bis in die frühen Morgenstunden des Samstags andauern werden.