Millionen Menschen mussten am Donnerstag alternative Reisepläne machen, da parallele Streiks im Verkehrssystem Deutschlands die Bahn- und Luftverkehrssysteme lahmgelegt haben. Mitarbeiter der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa und des Bahnunternehmens Deutsche Bahn fordern höhere Löhne.
Der 35-stündige Streik der Zugführer führte zum Stillstand des Fern- und Regionalverkehrs der deutschen Bahn. Dieser Streik fiel mit einem zweitägigen Streik des Bodenpersonals der Lufthansa zusammen, wodurch nur 10% bis 20% des ursprünglichen Flugplans der nationalen Fluggesellschaft durchgeführt werden konnten. Die Deutsche Bahn prognostizierte “massive Störungen” an den Streiktagen und strebte an, bis Samstag wieder zum Normalbetrieb zurückzukehren.
Der Streik der Lokführer-Gewerkschaft GDL betraf den Regionalverkehr und führte zu stark reduzierten Zugleistungen. Die Auswirkungen des Streiks variierten jedoch je nach Region. In der Luftfahrt fand ein landesweiter Streik des Bodenpersonals der Lufthansa statt, während Sicherheitspersonal an den Flughäfen Frankfurt und Hamburg einen eintägigen Streik durchführten.
Die Gewerkschaft GDL fordert unter anderem eine Reduzierung der Arbeitswoche für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden, ohne entsprechende Anpassung des Lohns. Dieser Streik ist der fünfte in einer monatelangen Lohnstreitigkeit, nachdem die Verhandlungen mit Vermittlern letzte Woche abgebrochen wurden.
Verdi, die Gewerkschaft des Bodenpersonals der Lufthansa, fordert eine Lohnerhöhung von 12,5% oder mindestens €500 mehr pro Monat. Lufthansa hat bisher eine Lohnerhöhung von 10% angeboten. Das Unternehmen gab zudem bekannt, dass die Gewinne im Jahr 2023 auf €1,67 Milliarden gestiegen sind, was auf die hohe Nachfrage nach Flugreisen nach der Covid-19-Pandemie zurückzuführen ist.