Tarek Al-Wazir, der Wirtschaftsminister des Landes Hessen (Grüne Partei), ist trotz des Abwärtstrends seiner Partei in den Umfragen der beliebteste Politiker in Hessen. Auf dem Wahlkampftrail, ein paar Tage vor der Landtagswahl am 8. Oktober, stand er in der Sonne auf einer Bühne in Frankfurt und erzählte potenziellen Wählern, was seine Partei seit dem Eintritt in eine Koalition mit der Mitte-Rechts-Partei Christian Democratic Union (CDU) 2014 erreicht habe.
Er ging auf die Schwerpunktthemen seiner Partei ein, wie öffentlicher Verkehr und Klimaschutz, aber zoomte dann auf die Wirtschaft: “Es ist alles öko”, betonte er – öko im Sinne von Wirtschaft und Ökologie.
Hessen hat entgegen dem bundesweiten Trend einen wirtschaftlichen Aufschwung anstelle eines Abschwungs erlebt, wies der 52-jährige Al-Wazir hin. Sein Popularität in Hessen wird jedoch voraussichtlich wenig Einfluss auf die Wähler haben, die die nationale Enttäuschung mit der Bundesregierung in Berlin teilen.
Die wirtschaftliche Stärke des Landes liegt in der Frankfurter Metropolregion, wo sich Deutschlands größter Flughafen befindet. In dieser Region allein arbeiten rund 81.000 Menschen aus 90 Nationen. Einige 17% der Bevölkerung Hessens mit 6,3 Millionen Einwohnern haben einen nichtdeutschen Pass; in Frankfurt selbst sind es sogar 29% aller Bewohner.
Derzeit befindet sich die SPD in Umfragen bei 16%, was schlechte Nachrichten für die Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser ist. Die CDU hat sich freudig auf diese Aussage gestürzt und geschworen, in Hessen den Kurs beizubehalten und vor “Chaos” der Mitte-Links-Koalitionsregierung in Berlin zu schützen.