Die Herausgeberin Roula Khalaf wählt jede Woche ihre Lieblingsgeschichten fĂĽr den kostenlosen Editor’s Digest aus. Ein aktuelles Thema ist die Deutsche Pfandbriefbank, die tief im Wald wie Hänsel und Gretel steckt. Das Unternehmen lockte Anleger mit sĂĽĂźen Renditen im gewerblichen Immobilienbereich an, leidet aber nun unter einem Zinsschock und einem Einbruch in der Nachfrage nach BĂĽroflächen. Besonderes Augenmerk liegt auf der US-Immobilienexposure, da die Aktien von PBB im letzten Jahr um mehr als die Hälfte gesunken sind. Die Probleme in den USA haben dazu gefĂĽhrt, dass PBB’s notleidende US-Kredite im Jahr 2023 auf 600 Millionen Euro angestiegen sind.
Obwohl der optimistische CEO Kay Wolf behauptet, dass die Finanzierung für die nächsten sechs Monate gesichert sei und das Unternehmen über 6 Milliarden Euro Liquidität sowie eine CET1-Quote von fast 16 Prozent verfügt, gibt es dennoch Risiken. Insbesondere das deutsche Büroimmobiliensegment, in dem PBB stark engagiert ist, zeigt Anzeichen von Stress. Die Risiken liegen vor allem in Projekten, die bei niedrigen Zinsen und hohen Bewertungen begonnen wurden, da Ausfallrisiken bei gestoppten Projekten stark ansteigen können. Die Entwicklungskredite haben im letzten Jahr etwa 400 Millionen Euro zu den insgesamt 1,5 Milliarden Euro an faulen Krediten beigetragen. Dennoch glaubt PBB, dass sie die Expertise haben, um diese Probleme zu lösen und Vermögenswerte nicht zu stark abzuwerten.
Die Unsicherheit bleibt, da die Darlehen-to-Wert-Verhältnisse fĂĽr Entwicklungselemente nicht bekannt sind und wahrscheinlich bereits ĂĽber 100 Prozent liegen. Die derzeitige Deckung von NPLs sieht dĂĽnn aus, und um näher an den europäischen Durchschnitt zu kommen, könnte die zusätzliche Deckung fĂĽr schwieriger zurĂĽckzuerstattende Entwicklungskredite etwa 200 Millionen Euro kosten. Dies wäre fast so viel wie der Gesamtverlust aus Verlustzulagen im letzten Jahr. Ein “Märchenende” fĂĽr PBB ist also keineswegs garantiert.