Der deutsche Eisenbahnbetreiber wird nach einem Anstieg der Nettoverluste im ersten Halbjahr 2024 um das 16-fache etwa 9% seiner Belegschaft streichen. Die Deutsche Bahn plant, in den nächsten fünf Jahren 30.000 Stellen abzubauen, wobei in diesem Jahr 1.500 Arbeitsplätze verschwinden sollen. Dies entspricht 9% des gesamten Mitarbeiterstamms der Deutschen Bahn, wobei hauptsächlich administrative Stellen betroffen sind. Unerwartete extreme Wetterbedingungen, Streiks und Investitionen zur Reparatur des veralteten Schienennetzes beeinträchtigten die Rentabilität des Eisenbahnbetreibers in diesem Jahr.
Deutsche Bahn erwartet jetzt einen jährlichen operativen Gewinn von rund 1 Mrd. €, nachdem der Verlust im ersten Halbjahr des Jahres 2024 rund 1,2 Mrd. € erreicht hatte. Die Geschäftsverluste aus dem Kerngeschäft betrugen ebenfalls 1,2 Mrd. €, verglichen mit 339 Mio. € im ersten Halbjahr 2023. Trotzdem senkte das Unternehmen seine Umsatzprognose leicht und passte sie an das Vorjahr von 45 Mrd. € an. CEO Richard Lutz betonte, dass das Schienennetz aufgrund jahrzehntelanger Unterinvestitionen derzeit “alternd” und “störanfällig” ist. Die Regierung plant, bis 2037 ursprünglich 45 Mrd. € für Renovierungen auszugeben, hat diesen Betrag jedoch aufgrund von Bedenken hinsichtlich der deutschen Schuldenlast auf 30 Mrd. € reduziert.
Trotz der bevorstehenden Stellenstreichungen verzeichnete die Deutsche Bahn durch eine beträchtliche Steigerung der staatlichen Mittel Milliardenbeträge an Investitionen in ihr Schienennetz und ihre Dienstleistungen im ersten Halbjahr 2024. Das Unternehmen investierte 4 Mrd. €, was einer Steigerung von 35% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Deutsche Bahn erwartet außerdem Milliardenbeträge an Rückzahlungen von der deutschen Regierung als Teil eines neuen Programms zur Unterstützung der Bahnrenovierung.