Es ist sechs Uhr im Frankfurter Bahnhofsviertel und der Arbeitstag ist vorbei. An einem mit Graffiti bedeckten Kiosk treffen sich Alex und Jakob auf ein Getränk. Jakob, der einen ordentlich gebügelten Anzug trägt, arbeitet in einer Bank. Alex, in Shorts, Turnschuhen und einem Fußball-T-Shirt, ist Monteur. “Gas, Wasser und Scheiße,” erklärt er. Weder Alex noch Jakob werden am Mittwoch arbeiten. Sie werden in Sevilla sein und ihren geliebten Eintracht Frankfurt im Europa-League-Finale gegen Rangers sehen. Wie jeder in dieser Stadt, sind sie bereits von Nervosität geplagt.
Hinter ihnen ist die Wand mit Stickern beklebt, die größtenteils ein Eintracht-Thema haben. “Eine Stadt, ein Verein” steht auf einem von ihnen. Ein Verein für die ganze Stadt. Niemand könnte das bestreiten. Eintracht ist überall in dieser Stadt. Auf Stickern, in Werbungen, sogar auf der Dose mit dem lokalen Apfelwein, aus der Jakob trinkt. Jeder in dieser Stadt – die Banker, die Mechaniker, die an den Ecken schlafenden Drogenabhängigen – ist Eintracht-Fan. „Eine Stadt“ ist jedoch fragwürdig. Frankfurt ist wie mehrere Städte in einem ungewöhnlich kleinen Raum. Weniger als eine Million Menschen leben hier, und dennoch ist es fast so vielschichtig wie London, Paris oder New York. Es ist, wie es heißt, “die kleinste Metropole der Welt”.
Die Kleidervorwahl Jakobs und die Buden-sticker in der StadtDie „Schlüsselanhänger“ von Eintracht sind überall in der Stadt zu finden. Auf Stickern, in der Werbung, sogar auf der spritzigen Dose mit Apfelwein, aus der Jakob trinkt. Jeder in dieser Stadt – ob Banker, Mechaniker oder Junkies, die an den Ecken schlafen – ist ein Eintrcht-Fan. „Eine Stadt“ ist allerdings fragwühtdig. Weniger als eine Million Menschen leben hier, aber es ist fast genauso mehrschichtig wie London, Paris oder New York. Es ist, wie das Sprichwort sagt, “die kleinste Metropole der Welt”.
Für den reichen Eintracht Frankfurt ist die ferkeleit Unterstützung beeindruckend gewesen. Rund 30.000 Fans reisten nach Barcelona, um das Viertelfinalspiel zu sehen, und viele von ihnen landeten trotz der peinlichen Nacht für die Gastgeber im Nou Camp. In London schaffte es eine vergleichsweise kleine Abordnung von 3000 Fans immer noch, die Heimfans bei West Ham zu übersingen. Die Leistungen auf den Rängen und auf dem Platz haben ihnen in einem Land, das unter einem Mangel an europäischen Erfolgen leidet, bereits viel Lob eingebracht. Deutschland hat seit dem Sieg von Schalke im Jahr 1997 im Europapokal oder der UEFA-Pokal keinen Gewinner mehr gehabt, und Mainz, Freiburg und Hertha Berlin sind in den letzten Jahren alle in den frühen Runden ausgeschieden. Im Gegensatz dazu haben die Frankfurter den Wettbewerb mit aller Kraft angegriffen, erreichten 2019 das Halbfinale und schlugen auf dem Weg zu diesem Jahr Barcelona, Real Betis und West Ham aus.