Von 21. März bis 9. Juni 2024 zeigt die Schirn Kunsthalle Frankfurt eine einzigartige Präsentation des Werkes von Cosima von Bonin (geb. 1962), für die die Künstlerin kürzlich in Deutschland unveröffentlichte Werke mit bekannten Stücken kombiniert hat. Cosima von Bonin kreiert Transformationen des Alltäglichen. Für ihre umfangreichen Ausstellungen greift sie auf zahlreiche Bezüge aus der Populärkultur, sowie aus Film, Mode, Musik und Kunst zurück. Sie führt verschiedene Elemente zusammen – erschöpfte Kuscheltiere, Raketen, weiche Zäune oder Comicfiguren wie Daffy Duck und Bambi – um ein Ensemble oder eine Gemeinschaft sozialer Verbindungen zu bilden. Ihre künstlerischen Strategien sind Entfremdung, Aneignung, Zusammenarbeit und Delegation.
Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, betont: “Bunt und fröhlich auf den ersten Blick, erforscht die Kunst von Cosima von Bonin bei genauerer Betrachtung Nuancen, Kontraste und Abgründe. Für ihre große Einzelausstellung in der Schirn hat die Künstlerin mit ihren neuesten Werken einen Parcours mit ambiguen Humor geschaffen. Unter Verwendung künstlerischer Strategien wie Aneignung, Übertreibung und einem pointierten Spiel mit Worten und Bildern bringt sie zahlreiche Bezüge, Erinnerungen und Erfahrungen zusammen, um Emotionen, ‘Gefühle’, zu erzeugen.”
Rund siebzig Werke sind zu sehen, darunter Skulpturen, Installationen und eine Auswahl ihrer charakteristischen textilen Leinwände, die entsprechend den Anweisungen der Künstlerin aus verschiedenen Stoffen zusammengenäht wurden. Ihre Installationen, die anfangs bunt und lustig erscheinen, entfalten beim genaueren Hinsehen beunruhigende Momente und können widersprüchliche Emotionen hervorrufen. Im ständigen Wechsel zwischen Humor und Dunkelheit, Verspieltheit und Dringlichkeit, Fantasie und erschreckender Realität beschäftigt sich die Künstlerin immer mit Widersprüchen, Beziehungen und Selbstreflexion.
Katharina Dohm, Kuratorin der Ausstellung, sagt über die Künstlerin: “In ihren Installationen inszeniert Cosima von Bonin niedliche Auftritte, katastrophale Szenen und angenehmes Scheitern. Ihre Figuren und Skulpturen bilden soziale Gemeinschaften, die miteinander dialogisieren, sich kommentieren und uns in die Irre führen. Als Künstlerin tritt sie in den Hintergrund ihrer Werke. Sie bricht mit der traditionellen Vorstellung, der einsame schöpferische Genius zu sein, und schließt sich stattdessen kollektiv mit anderen zusammen: ‘Wir sind viele’. Sie feiert bewusst Erschöpfung und Untätigkeit in einem weitreichenden Sinne und verknüpft damit auch eine subversive Kritik an kapitalistischen Arbeits- und gesellschaftlichen Konventionen sowie an der Kunstwelt.”
Ein Merkmal von Cosima von Bonin ist ihre Vielfalt an Bezügen. Die Künstlerin bezieht auch Techniker, Schreiner und Schneider in den Prozess der Erstellung ihrer Werke mit ein. Ihre Mitarbeiter sind auch wiederkehrende Figuren, Charaktere und Objekte, die oft in Variationen und Serien in ihrer Arbeit auftauchen. Wie eine Familie bringt die Künstlerin sie im Ausstellungsraum auf Podesten, Displays und Bühnenbildern zusammen und ermöglicht es ihnen, miteinander zu interagieren.
Ein Katalog COSIMA VON BONIN: FEELINGS, herausgegeben von Katharina Dohm, mit Beiträgen von Diedrich Diederichsen, Katharina Dohm und Clara Drechsler, sowie einem Vorwort des Direktors der Schirn, Sebastian Baden, ist in einer deutsch-englischen Ausgabe erschienen.
Die Ausstellung Cosima von Bonin: feelings wird von den Freunden der Schirn Kunsthalle e. V. unterstützt.
Direktor: Dr. Sebastian Baden Kuratorin: Katharina Dohm, Schirn Kunsthalle Frankfurt Pressekontakt: Johanna Pulz (Leiterin Presse/Öffentlichkeitsarbeit): presse@schirn.de / T +49 (0) 69 29 98 82 148 Pressematerial: schirn.de/en/newsroom