Eintracht Frankfurt-Fans haben vor dem Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel gegen den SSC Neapel in Neapel, Italien, gewalttätige Auseinandersetzungen mit rivalisierenden Fans und der örtlichen Polizei erlebt. Obwohl der deutsche Verein sein gesamtes Ticketkontingent für das Spiel im Stadio Diego Armando Maradona abgelehnt hatte, reisten mehrere hundert Frankfurter Ultras dennoch in die süditalienische Hafenstadt, begleitet von “verbündeten” Ultras des italienischen Vereins Atalanta.
Die Frankfurt-Fans wurden von Dienstagnacht mit dem Zug und unter Begleitung der Polizei zum Royal Hotel Continental an der Strandpromenade im Zentrum von Neapel gebracht. Am Mittwochmorgen stießen weitere 100 Fans hinzu. Am Mittwochmittag machten sich die Frankfurt-Fans in einer Gruppe von rund 600 Personen auf den Weg und schlenderten entlang der Promenade, während die italienische Anti-Terror-Polizei sie aufmerksam beobachtete.
Es wurde berichtet, dass Frankfurt-Fans mit gültigen Tickets im Heimblock unter der Bedingung zum Stadion vorgelassen würden, dass sie keinen gemeldeten Wohnsitz in der Stadt Frankfurt hätten. Der Rest sollte zurück zum Hotel eskortiert werden, um das Spiel auf einer großen Leinwand zu verfolgen. Die Situation eskalierte jedoch am späten Nachmittag, als es zu Stein- und Flaschenwürfen kam und es zu Zusammenstößen kam.
Die Ablehnung von Auswärtsfans durch die UEFA-Regeln führte zu einer Reihe von rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Eintracht Frankfurt und den italienischen Behörden. Nachdem Eintracht erfolglos versucht hatte, die Ticketverkäufe für die Rückspiel zu regeln, reisten dennoch mehrere hundert Ultras nach Neapel, um ihre Mannschaft zu unterstützen.
Kritik und Bedenken vor einem Präzedenzfall wurden von verschiedenen Parteien geäußert, darunter Eintracht Frankfurt, die deutschen Polizeibehörden, die deutsche Regierung und die UEFA. Sowohl die deutschen als auch die italienischen Behörden standen im Mittelpunkt starker Kritik für ihre Handhabung der Situation, die als Eingriff in die Integrität des Wettbewerbs empfunden wurde. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und andere drängten darauf, dass solche Maßnahmen nicht zum Standard werden dürfen und die Sicherheit der Fans gewährleisten müssen.