Casablanca Kunsthochschule | Ausstellungen | MutualArt

Nur wenige Jahre nach der Unab­hän­gigkeit Marokkos im Jahr 1956 entstand in Casablanca ein lebendiges Zentrum der kulturellen Erneuerung. Die SCHIRN präsen­tiert die einzig­ar­bige und einfluss­reiche Arbeit der Kunst­schule von Casablanca in einer ersten bedeut­samen Ausstel­lung, die längst überfällig ist. Die Haupt­ver­treter dieser inno­va­tiven Schule – Farid Belkahia, Mohammed Chabâa, Bert Flint, Toni Maraini und Mohamed Melehi, zusam­men mit Studie­renden, Lehrern und asso­zi­ierten Künstlern – wurden bald zu einem zen­tralen Motor der Entwick­lung einer post­ko­lo­nialen modernen Kunst in der Region. Ihre Ziele kombi­nierten eine Offenheit für die lokale Geschichte mit der neuen sozialen Realität. Sie beinhal­teten eine Neuüber­prü­fung der Beziehung zwischen Kunst, Handwerk, Design und Archi­tektur im lokalen Kontext im Dialog mit den Ideen des Bauhaus-Mani­festes. Dies wurde erreicht durch die Kombi­na­tion künst­le­ri­scher Einflüsse aus west­li­chen Metro­polen mit Ele­menten des volkstüm­lichen Erbes, das während der Kolonialzeit unter­graben worden war. Die SCHIRN wird etwa 100 Werke präsen­tieren, darunter groß­for­matige, farbige, abstrakte (Wand-)Gemälde, grafische Expe­ri­mente und Alltags­ge­gen­stände sowie umfang­reiches doku­men­ta­risches Mate­rial, das eine spezi­fisch marok­ka­nische Kunst­szene mit trans­na­tio­nalen Ambi­tionen offenbart.