Zahlreiche nationale und internationale Verlage präsentieren ihre neuen Titel auf der Frankfurter Buchmesse, die vom 18. bis 23. Oktober stattfindet. Allerdings wird es weder einen offiziellen Stand des Landes Iran noch von Russland geben. Die Organisatoren des Festivals haben Russland zu Beginn dieses Jahres aufgrund des Krieges gegen die Ukraine ausgeschlossen. Der Iran hatte ursprünglich einer Teilnahme zugestimmt, sich jedoch jetzt zurückgezogen, da die Verantwortlichen der Frankfurter Buchmesse angeblich “offen in die inneren Angelegenheiten des Irans eingegriffen” haben sollen.
Die Frankfurter Buchmesse reagierte auf die Vorwürfe und betonte, dass sie allen Ausstellern auf der Messe Sicherheit garantiere, unabhängig von ihrem Herkunftsland. Es gibt erhöhte Sicherheitsmaßnahmen auf der Messe, um sowohl die Öffentlichkeit als auch verfolgte Autoren und Politiker zu schützen. Proteste gegen das iranische Regime haben international zu Solidaritätsbekundungen geführt, darunter auch in Deutschland. Künstler fordern politische Unterstützung für die Menschenrechte im Iran.
In einem offenen Brief an die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock forderte die deutsche Kulturszene, dass der Dialog mit der iranischen Zivilgesellschaft gestärkt und Menschenrechtsverletzungen geahndet werden sollten. Unter den Unterzeichnern des Briefes ist auch der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani. Die Reaktion der Regierung auf die Proteste im Iran wird als zu zurückhaltend kritisiert.
Trotz der Spannungen und politischen Konflikte zeigt die Frankfurter Buchmesse, dass sie auch kontroverse Stimmen zulässt. Autokratisch regierte Länder wie China, Türkei, Oman, Ungarn oder Syrien sind ebenfalls mit eigenen Ständen vertreten. Die Eröffnung der Frankfurter Buchmesse wurde vom deutschen Präsidenten Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit Spaniens König Felipe VI. durchgeführt. Spanien ist das Gastland in diesem Jahr und präsentiert unter dem Motto “Kreativität ausschütten” zeitgenössische spanische Literatur.