Jean-Michel Basquiat war der erste schwarze Superstar der Kunstwelt. Als Einwandererkind einer puerto-ricanischen Mutter und eines haitianischen Vaters erlebte er sowohl den Mittelstand als auch Obdachlosigkeit in seinem Leben. Er war ein Jazzfan und Hip-Hopper und wurde von der weißen Kunstwelt geschätzt, war jedoch nie der wilde, harte Schwarze, den weiße Menschen in ihm sehen wollten. Er war belesen und sprach mehrere Sprachen, trug Designeranzüge und hatte dennoch Schwierigkeiten, ein Taxi anzuhalten.
Als er an einer Überdosis Heroin im Alter von 27 Jahren starb, hinterließ er ein Werk von etwa 1.000 Gemälden und doppelt so vielen Zeichnungen, das ihn zum Mythos machte. Seine Werke werden heutzutage zu Rekordpreisen verkauft, wobei eines seiner Gemälde für 110 Millionen Dollar an einen japanischen Sammler ging. Viele seiner Werke sind jedoch in privaten Sammlungen verschwunden, während nur wenige in großen Museen zu finden sind.
Der Kunsthistoriker und Basquiat-Kurator Dieter Buchhart sieht in Basquiat einen Vorreiter für die afroamerikanischen Gemeinschaft, der mit seiner Kunst gegen Rassismus und Unterdrückung protestierte. 20 Jahre nach seinem Tod dient er vielen jungen afroamerikanischen Aktivisten als Vorbild im “Black Lives Matter”-Bewegung. In Deutschland können Kunstfans seine Werke erstmals seit 32 Jahren in einer Ausstellung in Frankfurt betrachten, die vom 16. Februar bis 27. Mai 2018 im Shirn Ausstellungshalle stattfindet.