Als erstes Highlight des Jahres präsentiert die Schirn Kunsthalle Frankfurt THE CULTURE: Hip Hop and Contemporary Art in the 21st Century (29. Februar – 26. Mai 2024). Anlässlich des 50. Jubiläums der Geburt des Hip Hop widmet sie eine interdisziplinäre Ausstellung der tiefgreifenden Einfluss des Hip Hop auf die aktuelle Kunst- und Kulturlandschaft. Mit einem Fokus auf die Kunst und Musik der letzten zwanzig Jahre, zeigt die Ausstellung über 100 Gemälde, Fotografien, Skulpturen, Videos sowie Mode und Schallplatten von international bekannten zeitgenössischen Künstlern.
Parallel dazu entwickelt die Künstlerin Melike Kara für die Rotunde der Schirn eine ortsspezifische, umfangreiche Arbeit mit dem Titel Shallow Lakes (15. Februar – 12. Mai 2024). Mit einer Untersuchung ihrer familiären Wurzeln als Ausgangspunkt stellen Karas Installationen Fragen zur Identität, Migration und Sichtbarkeit. Die Künstlerin untersucht die visuelle Kultur der kurdischen Diaspora anhand ihres Archivs von Fotos aus verschiedenen privaten Quellen, das seit 2014 kontinuierlich wächst.
Mit Feelings (21. März – 9. Juni 2024) präsentiert die Schirn ein einzigartiges Szenario von Cosima von Bonin, bei dem die Künstlerin neue Werke zeigt, die in Deutschland noch nicht zu sehen waren. Bonin nutzt zahlreiche Verweise aus der Populärkultur sowie aus Film, Mode, Musik und Kunst für ihre umfangreichen Ausstellungen. Durch die Kombination verschiedener Protagonisten wie ausgelutschte Kuscheltiere, weiche Zäune, Raketen oder Cartoon-Figuren wie Daffy Duck und Bambi, erschafft Bonin ein Ensemble, eine Gemeinschaft sozialer Verbindungen.
Im Sommer widmet die Schirn Selma Selman eine große Einzelausstellung mit dem Titel Flowers of Life (20. Juni – 15. September 2024), in der speziell entwickelte neue Werke präsentiert werden. Die Künstlerin drang erst vor wenigen Jahren selbstbewusst und energisch in die internationale Kunstwelt ein und bezeichnet sich selbst als “gefährlichste Künstlerin der Welt”. Selman beschreibt in ihren Werken eindrucksvoll und durch verschiedene Medien autobiographische Erfahrungen von Diskriminierung, Gewalt, Patriarchat und Sexismus.
Nur wenige Jahre nach der Unabhängigkeit Marokkos im Jahr 1956 entwickelte sich in Casablanca ein lebendiges Zentrum der kulturellen Erneuerung. Mit der Ausstellung Casablanca Art School: A Postcolonial Avant-Garde 1962–1987 (12. Juli – 13. Oktober 2024) präsentiert die Schirn das einzigartige und einflussreiche Werk dieser innovativen Schule in einer ersten großen Ausstellung, die längst überfällig ist.
Im Herbst zeigt die Schirn die erste umfassende Werkschau in Deutschland von Carol Rama (11. Oktober 2024 – 19. Januar 2025) mit Werken aus allen Phasen ihres bemerkenswerten Œuvres. Sexualität, Leidenschaft, Krankheit, Tod – die in Turin ansässige italienische Künstlerin widmete ihre Kunst den großen Themen der Menschheit und den elementaren Erfahrungen. Rama ist eine der herausragenden Künstlerinnen der Moderne, die erst spät Ruhm erlangte. Unabhängig von Schulen und künstlerischen Gruppierungen schuf sie über etwa sechzig Jahre hinweg ein unkonventionelles und doch sehr persönliches Werk.
Hans Haacke (8. November 2024 – 9. Februar 2025) hat die “politische Kunst” stärker geprägt als jeder andere Künstler seiner Generation. Seine scharfe Kritik an Institutionen, politische Bewusstheit und ein kompromissloses Eintreten für demokratische Grundsätze bis hin zum Aktivismus charakterisieren sein Werk. In einer umfassenden Retrospektive wird die Schirn Haackes Einflussreiches Werk von 1959 bis heute untersuchen. Mit über 70 Gemälden, Objekten, Fotografien und Installationen zeigt die Ausstellung, wie Haacke zu einem der wichtigsten politischen Künstler auf der internationalen Kunstbühne wurde.
In der Veranstaltungsreihe DOUBLE FEATURE stellen nationale und internationale Filmemacher seit über zehn Jahren ihre eigenen Produktionen vor, gefolgt von einem Film ihrer Wahl. In den begleitenden Gesprächen, die jeweils am letzten Mittwoch des Monats stattfinden, geben die eingeladenen Künstler Einblicke in ihre Arbeit und ihr Interesse am Film. Bisher hat die Schirn filmische Werke von über 130 Künstlern präsentiert. Die für 2024 eingeladenen Künstler umfassen Melanie Jame Wolf, Rhea Storr und Elisa Giardina Papa.
Direktor: Dr. Sebastian Baden Pressekontakt: Johanna Pulz (Leiterin Presse/Öffentlichkeitsarbeit), presse@schirn.de / T +49 (0) 69 29 98 82 148
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