Fast 2000 Demonstranten haben am Samstag, laut der Frankfurter Polizei, über Stacheldraht gestiegen und Steine sowie Säcke mit gefärbtem Wasser auf das neue Gebäude der Europäischen Zentralbank (EZB) geworfen. Sie griffen auch einen Polizeibeamten an, woraufhin die Polizei Pfefferspray einsetzte, um die Menge zu zerstreuen. Es gab keine Berichte über Verletzte.
Zuvor hatten sich die Teilnehmer am Samstag in der St. Pauls Kirche versammelt und den Slogan “Marsch zur neuen EZB. Wir helfen beim Umzug.” gerufen. Die Demonstranten machten sich dann auf den Weg zum neuen Büro der EZB, das fast 1,3 Milliarden Euro gekostet hat.
Das Gebäude der Europäischen Bank, das im März nächsten Jahres eingeweiht werden soll, stieß auf scharfe Kritik von Politikern wie Katja Kipping von der linken Partei “Die Linke”, die es missbilligten, dass die EZB Geld an südeuropäische Länder ausschüttete, nur wenn sie ihre Sozialausgaben reduzierten.
Der Samstagsprotest war Teil eines viertägigen Festivals namens “Talk, dance, act”, bei dem die Teilnehmer Maßnahmen gegen die Politik der EU diskutierten, die nach Ansicht von Kritikern zu weit verbreiteter Verarmung führt. “Blockupy” ist ein Netzwerk von linksgerichteten Organisationen, die die wirtschaftlichen Reformen der EZB nach der Finanzkrise von 2008 kritisch sehen. mg/shs (EPD, dpa)