Frankfurt wird von der Entscheidung Großbritanniens zum Brexit profitieren. Viele der größten Finanzinstitute Europas haben bereits angekündigt, Arbeitsplätze hierher zu verlagern. Banken wie Morgan Stanley, Citigroup und Standard Chartered haben sich für Frankfurt als ihren neuen europäischen Standort entschieden. Andere, wie Goldman Sachs und UBS, haben versprochen, Tausende von Arbeitsplätzen ins deutsche Zentrum zu verlagern. Schätzungen über die Anzahl der Banker, die nach Frankfurt kommen werden, variieren stark, von Zehntausenden bis zu 100.000. Experten glauben, dass die Stadt bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze im Bankensektor und weitere 88.000 in anderen Branchen gewinnen könnte.
Trotz des angeblichen Booms in Frankfurt haben einige Experten Bedenken geäußert. Es wird spekuliert, dass die Stadt schnell aus Büroflächen herausläuft, aber die Verantwortlichen betonen, dass es genügend verfügbare Büroflächen gibt. Oliver Schwebel, Leiter der Frankfurter Wirtschaftsförderung, erklärt, dass es Pläne für 20 neue Wolkenkratzer gibt und dass fast dreimal so viel Bürofläche verfügbar ist wie derzeit nachgefragt wird. Einige Immobilienexperten sind jedoch zurückhaltender und behaupten, dass trotz des Brexits viele Banker zögern, aus dem kosmopolitischen London wegzuziehen, wo sie ein komfortables Leben aufgebaut haben.
Die Ungewissheit über die Anzahl der Ankunft von Bankern stellt eine Herausforderung für die Stadt dar. Die Frankfurter Internationale Schule bereitet sich auf einen Ansturm von Schülern vor, aber die genaue Anzahl bleibt unbekannt. Einige Bewohner sind besorgt, dass die höheren Mieten, die mit dem Zustrom von Bankern einhergehen, die Stadt für normale Angestellte, Studenten und Zeitarbeiter unerschwinglich machen könnten. Während mehrere britische Banker nach Frankfurt kommen, fordern lokale Organisationen eine verstärkte Investition in bezahlbaren Wohnraum, um sicherzustellen, dass die Stadt für alle Einkommensgruppen lebenswert bleibt.