Die Journalistin des Guardian, Dawn Foster, berichtete von einem Treffen des euroskeptischen Think-Tanks der Bruges Group, bei dem die Tory-Abgeordnete Suella Braverman sprach. Bravermans Maske fiel jedoch, als sie von einem Kampf gegen den “kulturellen Marxismus” und den Sozialismus sprach, was im Zusammenhang mit einer antisemitischen Verschwörungstheorie steht. Diese Theorie wurde von Rechtsextremen der 1980er und 1990er Jahre verbreitet und wurde von Anhängern wie Anders Breivik aufgegriffen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Verbindung von “kulturellem Marxismus” mit Antisemitismus nicht der Realität entspricht. Die Theorie wurde weiterhin von der Alt-Right-Bewegung verbreitet und sogar von Jordan Peterson unterstützt. Es besteht kein Zusammenhang zwischen dieser Theorie und dem Niedergang der westlichen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Verwendung des Begriffs “kultureller Marxismus” ist irreführend und entbehrt jeder Grundlage.
Es gibt jedoch auch Anschuldigungen gegen diejenigen, die den Begriff “kultureller Marxismus” verwenden, hinsichtlich ihrer Einstellungen zu Antisemitismus. Es wird betont, dass Personen wie Braverman oder Peterson, die diesen Begriff verwenden, dies nicht zwangsläufig mit antisemitischer Absicht tun. Stattdessen wird argumentiert, dass der Begriff in einem nicht-esoterischen Sinn verwendet wird, der sich auf kulturelle Kritik und nicht auf wirtschaftliche Kritik bezieht. Dieser Diskurs könnte die Identitätspolitik verstärken und den Einfluss von Akademikern überschätzen.
Es wird kritisiert, dass die Verwendung des Begriffs “kultureller Marxismus” die aktuellen Konflikte um Identitätspolitik und Zensur verstärkt, anstatt sie herauszufordern. Es wird angemerkt, dass die Diskussion um kulturellen Marxismus keinen Anhaltspunkt dafür liefert, dass rechtes Denken die Verteidiger der Meinungsfreiheit unterstützt. Es wird als übertrieben angesehen zu glauben, dass diese Ideen von einer rechtsextremen Verschwörungstheorie angetrieben werden.