Die AWO Workers’ Welfare Federation in Deutschland hat bei ihrer hundertjährigen Konferenz in Berlin am Samstag soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Antidiskriminierung als Kernideale in ihrem Manifest bekräftigt, nachdem sie ihre Frankfurter Niederlassung gedrängt hatte, ihre Angelegenheiten zu klären. Der langjährige Geschäftsführer Jürgen Richter trat am Donnerstag zurück, bestritt jegliches Fehlverhalten und wies die Vorwürfe von “übermäßigen” Gehältern und luxuriösen Dienstwagen zurück, die mehreren Mitarbeitern zugewiesen wurden.
In einer Ratssitzung am Donnerstag bestritt der Frankfurter Bürgermeister Peter Feldmann jeglichen Einfluss auf die Gehalts- und Dienstwagenzuweisungen der AWO an seine damalige Frau, die 2015 als Kindergartenleiterin bei AWO ernannt wurde. Er äußerte jedoch, dass “mehr Sensibilität” bei der Nutzung des Fahrzeugs während ihres anschließenden Elternurlaubs angewendet werden sollte. Die Vorwürfe wurden von öffentlichen Medienberichten aufgedeckt, und ja im November berichtete der öffentlich-rechtliche Sender HR des Landes Hessen, dass die Ehefrau des Bürgermeisters die höchste Gehaltsstufe innerhalb der AWO für solche Aufgaben bezog.
AWO wurde am 13. Dezember 1919 von der deutschen Feministin und Sozialdemokratin Marie Juchacz gegründet, um Kriegsinvaliden zu helfen und hauptsächlich sozial benachteiligte Personen zu unterstützen. Unter Hitler wurde AWO aufgelöst und 1946 in Hannover als karitative Organisation unabhängig von politischen Parteien und religiösen Bekenntnissen wiedergegründet. Als bundesweite Wohltätigkeitsorganisation beschäftigt sie 230.000 Mitarbeiter und betreibt über 18.000 Einrichtungen und Beratungsdienste, darunter Pflegeheime, Kindertagesstätten und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.