Das Islamische Zentrum Hamburg, das kürzlich vom deutschen Innenministerium geschlossen wurde, soll direkte Anweisungen aus dem Iran erhalten haben und Hezbollah unterstützt haben. Dokumente, die der deutschen Zeitschrift Der Spiegel vorliegen, zeigen, dass Sicherheitsbeamte das Zentrum in diesem Jahr durchsuchten und Dokumente und Daten beschlagnahmten, was im Juli zur Schließung des Zentrums und zur Beschlagnahmung der Blauen Moschee in Hamburg führte. Neben dem Zentrum in Hamburg wurden auch Niederlassungen in Frankfurt, München und Berlin verboten, wobei vier schiitische Moscheen geschlossen werden sollen.
Der Iran hat den deutschen Botschafter in Teheran wegen des Verbots einbestellt und dies als Beispiel für Islamophobie bezeichnet, das gegen den Lehren der abrahamitischen Religionen verstößt. Der Iranische Außenministerium kritisierte das Verbot als Verletzung der Meinungsfreiheit und als Förderung von Gewalt und Extremismus. Die Kommunikation zwischen dem Zentrum und dem Iran sowie Verbindungen zu Hezbollah wurden enthüllt, darunter die direkte Kommunikation zwischen dem Leiter des Zentrums, Mohammad Mofatteh, und dem Büro von Irans Oberstem Führer Ayatollah Ali Khamenei. Die Kommunikation, auch über WhatsApp-Nachrichten, bezog sich auf Themen wie “Schwerpunktbereiche für 2024” und “Khameneis Botschaften an deutschsprachige Pilger 2023”.
Die Ermittler fanden auch Verbindungen zwischen dem Islamischen Zentrum und Hezbollah, wobei Dokumente zeigten, dass ein Sheikh, der mit der Terrorgruppe verbunden war, dank der finanziellen, moralischen und beratenden Unterstützung des ehemaligen Direktors des Zentrums durch Deutschland gereist war. Mofatteh hatte zuvor erklärt, dass es keinen Grund für die Schließung der Moschee gebe und dass der Islam, der dort gepredigt werde, der Islam des Friedens, der Freundschaft und des friedlichen Zusammenlebens zwischen den Menschen sei. Sein Anwalt verweigerte jedoch die Beantwortung von Fragen von Der Spiegel.