Weniger als zwei Monate nachdem er die Europa League mit Eintracht Frankfurt gewonnen hatte, hat der österreichische Verteidiger Martin Hinteregger im Alter von nur 29 Jahren seinen überraschenden Rücktritt vom Profifußball angekündigt. Schon im Herbst letzten Jahres hatte Hinteregger darüber nachgedacht, am Ende der Saison aufzuhören. Er fühlte sich sportlich in einer schwierigen Phase, was seine unbeständigen Leistungen auf dem Platz betraf. Der Triumph in der Europa League war für ihn besonders emotional, da er wusste, dass es seine letzte Siegesfeier mit den Fans in der Stadt sein würde, die zu seiner zweiten Heimat geworden war.
Seine erste Heimat ist das kleine Dorf Sirnitz in Österreich, das kürzlich Schlagzeilen machte, als es den “Hinti Cup” – ein inoffizielles Fußballturnier, das von Hinteregger und seinem früheren Geschäftspartner Heinrich Sickl organisiert wurde – ausrichtete. Sickl war Mitglied des nationalistischen Freedom Party of Austria und hatte Verbindungen zur extremen Rechten. Als Details über diese Verbindungen bekannt wurden und das “Hinti Cup” auf einem Anwesen stattfinden sollte, das Sickls Mutter gehörte, distanzierte sich Hinteregger öffentlich von den Ansichten seines früheren Geschäftspartners.
Trotz seines Rücktritts wurde Hinteregger von Eintracht Frankfurts Sportdirektor Markus Krösche für seine Distanzierung von extremen politischen Ansichten gelobt. Der Verein, der sich gegen Extremismus ausspricht, begrüßte Hinterbergers klare Ablehnung rechter Ideologien. Obwohl sein Rücktritt sportlich schmerzhaft war, wird er als Europacupsieger und Fanliebling in Frankfurt immer willkommen sein. Hinteregger repräsentierte den harten Kampfgeist und die Entschlossenheit von Frankfurt auf dem Weg zum Triumph in der Europa League.