Wie ein Frankfurter Theater zum PR-Desaster für die Commerzbank wurde

Die Herausgeber der Financial Times können sich für kurze Zeit kostenlos im Editor’s Digest anmelden. Die Herausgeberin, Roula Khalaf, wählt wöchentlich ihre Lieblingsgeschichten aus einer Vielzahl von Themen aus. In der aktuellen Ausgabe wird über ein Frankfurter Hochhaus berichtet, das das größte englischsprachige Theater auf dem europäischen Festland beherbergt. Die Situation ist zu einem PR-Albtraum für die Commerzbank und einen der größten Immobilieninvestoren aus Singapur geworden, da das Theater gerichtlich geräumt werden soll.

Die Commerzbank, die ursprünglich das Gebäude besaß und das Theater im Keller mietfrei untergebracht hat, will nun das Gebäude renovieren und das Theater aus dem Gebäude entfernen. Dabei blicken Politiker und Aktivisten auf den Fall und die Zukunft des Theaters wird bedroht. Die Regierung in Berlin ist von der Eskalation enttäuscht und setzt sich dafür ein, dass das Theater gesichert wird. Die Kulturministerin Claudia Roth betonte die kulturelle Bedeutung des English Theatre Frankfurt, das nicht nur Frankfurt bereichert, sondern ganz Deutschland.

Es entsteht ein Konflikt zwischen den Verpflichtungen, die ursprünglich von der Dresdner Bank beim Bau des Gebäudes eingegangen wurden, und den aktuellen Eigentumsverhältnissen. Sowohl die Stadt Frankfurt als auch Kulturschaffende sind besorgt darüber, dass die kulturellen Verpflichtungen nicht eingehalten werden. Die Commerzbank argumentiert, dass sie keine rechtliche Verpflichtung hat, dem Theater dauerhaften Raum zur Verfügung zu stellen, da dies nicht vertraglich festgelegt war. CapitaLand, der aktuelle Besitzer des Gebäudes, plant umfangreiche Renovierungsarbeiten und fordert eine vollständige Räumung.

Die Zukunft des English Theatre Frankfurt bleibt ungewiss, obwohl CapitaLand betont, dass sie offen für Diskussionen über die Zukunft des Gebäudes sind. Das Theater feierte kürzlich die Premiere einer Produktion, die möglicherweise eine der letzten sein könnte. Die Beteiligten hoffen auf eine Lösung, um den Fortbestand des renommierten Theaters zu sichern.