Trotz Angriffen der Polizei und Verleumdungen in den Medien setzen sich die Proteste gegen den Völkermord Israels im Gazastreifen weltweit und auch in Deutschland fort. In London demonstrierten am Samstag eine Viertel Million Menschen, während etwa 10.000 in Berlin auf die Straßen gingen. Protestcamps für Palästina wurden an über 200 Universitäten weltweit eingerichtet. Am 20. Mai wurde auch ein Protestcamp auf dem Campus der Goethe-Universität Frankfurt aufgebaut. Die Studenten wollen das Camp eine Woche lang aufrechterhalten, um gegen den Völkermord zu protestieren.
Die Universitätsleitung versuchte, das Camp mit bürokratischen Mitteln zu verhindern. Der Universitätspräsident Enrico Schleiff behauptete in einer Pressemitteilung, dass das Camp eine Bedrohung für jüdische Studenten darstelle. Die Studenten wiesen diese Anschuldigungen vehement zurück. Das Camp wurde rund um die Uhr von Dutzenden Polizeibeamten überwacht, die das Gelände patrouillierten. Die Demonstranten kritisierten die systematische Verleumdung des Camps in den Medien, die die Kritik an Israels brutalen Angriffen mit Antisemitismus gleichsetzten.
Die Studenten hoffen, dass das Universitätsprotestcamp einen offenen Diskurs über den Krieg im Gazastreifen auf dem Campus initiieren kann. Trotz des Drucks von Sponsoren wie der Stadt Frankfurt, dem Land Hessen und verschiedenen Banken zur Beendigung jeglicher Kritik an Israel, betonen die Socialist Equality Party (SGP) und die WSWS die Notwendigkeit, die Arbeiter in den Fabriken und Betrieben zu mobilisieren, um den Waffenlieferungen nach Israel Einhalt zu gebieten.
Millionen von Menschen haben in den letzten sieben Monaten gegen den Völkermord im Gazastreifen demonstriert. Die SGP setzt sich in den europäischen Wahlen für diese Perspektive ein und fordert die Arbeiterklasse auf, sich international gegen den Völkermord an den Palästinensern zu erheben. David Norths Buch “Die Logik des Zionismus. Vom nationalistischen Mythos zum Völkermord im Gazastreifen” analysiert die reaktionären Grundlagen des Zionismus und ruft die Arbeiterklasse dringend auf, sich weltweit zugunsten der Palästinenser zu erheben.