Das Zentrum war die freie Reichs- und Handelsstadt Augsburg, die innerhalb weniger Jahrzehnte die Hauptstadt einer deutschen, aber auch internationalen Renaissance wurde. Hans Holbein der Jüngere (1497–1543), einer der größten Maler der deutschen Renaissance, machte diese Kunst letztendlich in ganz Europa bekannt. Vom 2. November 2023 bis zum 18. Februar 2024 widmet das Städel Museum dieser faszinierenden kunsthistorischen Epoche eine Ausstellung. Zum ersten Mal werden die wichtigsten Gemälde, Zeichnungen und Drucke von Holbein dem Älteren und Burgkmair in einer Präsentation zusammengeführt, die durch Werke anderer Augsburger Künstler aus der Zeit von etwa 1480 bis 1530 sowie prominente Arbeiten ihrer Kollegen aus Deutschland, Italien und den Niederlanden bereichert wird. Meister wie Albrecht Dürer, Donatello, Jan van Eyck und Hugo van der Goes hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die Kunst von Holbein dem Älteren und Burgkmair. Die Ausstellung vereint etwa 180 wichtige Werke aus führenden internationalen Museumssammlungen und bietet einen Überblick über die verschiedenen stilistischen Besonderheiten der nordischen Renaissance-Malerei. Ein Höhepunkt der Frankfurter Ausstellung werden die Präsentation der beiden Meisterwerke von Hans Holbein dem Jüngeren sein: Die Madonna von Bürgermeister Jacob Meyer zum Hasen (1526–1528) aus der Würth-Sammlung und die Solothurn Madonna (1522) aus dem Kunstmuseum Solothurn.
Städel Direktor Philipp Demandt: “Das Städel Museum ist weit über die Landesgrenzen hinaus für seine großen Ausstellungen zu den Alten Meistern geschätzt. Nach Rubens, Rembrandt und Reni hält es nun eine weitere außergewöhnliche Show für das Publikum bereit. Das Städel Museum präsentiert die Renaissance im Norden – einen neuen und völlig einzigartigen Malstil, der vor mehr als 500 Jahren im Norden Europas im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit entstand. Wir feiern die großen deutschen Maler der Renaissance und ihre Vorläufer in einer Ausstellung mit etwa 130 bedeutenden Werken aus den führenden Museumssammlungen der Welt. Berühmte Gemälde von Hans Holbein dem Älteren, Hans Burgkmair und Holbein dem Jüngeren treten in einen Dialog mit Beispielen von Albrecht Dürer, Jan van Eyck, Donatello und vielen anderen. Eines der Schlüsselobjekte der Ausstellung wird die Madonna von Holbein dem Jüngeren aus der Würth-Sammlung sein, ein Gemälde, das als eines der größten Meisterwerke der deutschen Renaissance gilt. Ihre Präsentation zusammen mit der Madonna aus dem Kunstmuseum Solothurn in Frankfurt ist eine Gelegenheit, die man nicht verpassen sollte.”
“Um 1500 war Augsburg eines der führenden Kunstzentren nördlich der Alpen. Unter den Künstlern dieser Zeit waren die Kollegen und Rivalen Holbein der Ältere und Burgkmair der Ältere besonders prominent. Ihre Werke, die das Spektrum der stilistischen Möglichkeiten der nordischen Renaissance-Malerei repräsentieren, sollten ganze Generationen späterer Künstler beeinflussen, wie wir es in den Gemälden von Holbein dem Jüngeren sehen. Seine Erkundung der Kunst Augsburgs war bahnbrechend in einem Maße, das sich auffällig in seinem frühen Werk widerspiegelt. In weniger als zehn Jahren entwickelte Holbein der Jüngere einen unverwechselbaren Stil und erlangte so seinen Rang als einer der prominentesten europäischen Künstler des 16. Jahrhunderts”, erklärt Jochen Sander, Kurator der Ausstellung.