Liverpool Under-18s verließen zweimal den Platz aufgrund rassistischer Beleidigungen in Freundschaftsspielen in Deutschland an diesem Wochenende. Die jungen Reds, geleitet von Akademiechef Marc Bridge-Wilkinson, waren Teil des Bundesliga-Cups in der Stadt Schwäbisch Hall und trafen auf Eintracht Frankfurt und Hoffenheim.
Sie spielten am Freitag gegen die U19 von Hoffenheim, verließen jedoch aus Protest das Feld, da einer ihrer Spieler angab, das Ziel eines rassistischen Kommentars eines Gegners gewesen zu sein. Das Spiel endete aufgrund dieser Vorfalls mit einem 1:1-Unentschieden. Am Samstagnachmittag wiederholte sich der Vorfall, als der gleiche Spieler ähnlichen Missbrauch von einem Spieler aus Frankfurt meldete, was das Spiel vorzeitig beendete.
Liverpool hat nach den Vorfällen dringende Untersuchungen gefordert. In einer Erklärung am Samstagabend betonte der Club die prompten Maßnahmen des Spielers, der den Missbrauch gemeldet hatte. Der Verein unterstützt den Spieler und sein Team voll und fordert die Organisatoren des Turniers auf, eine umgehende und gründliche Untersuchung des Vorfalls durchzuführen.
Frankfurts Sportdirektor Timmo Hardung behauptete jedoch, dass es sich seiner Meinung nach um ein Missverständnis aufgrund sprachlicher Unterschiede handelte und kein rassistischer Kommentar gemacht wurde. Er betonte, dass Eintracht Frankfurt multikulturell sei und Rassismus keinen Platz dort habe. Nach Gesprächen bestätigte ihr Spieler, dass er das Wort “Digga” benutzt hatte, das in der Jugendsprache üblich ist.
Leider ist Rassismus im Fußball in den letzten Wochen ein häufig diskutiertes Thema. Es scheint ein größeres Problem zu sein als je zuvor. Chelsea’s Enzo Fernandez entschuldigte sich, nachdem er ein Video von Argentiniens Spielern geteilt hatte, die ein rassistisches Lied über Frankreichs Spieler sangen. In einem anderen Vorfall beschwert sich der Verein Wolves über angebliche rassistische Äußerungen gegen Stürmer Hwang Hee-chan durch einen Como-Spieler während eines Freundschaftsspiels in Marbella.